Real Assets fürs Depot Neue Rekorde bei Private Equity
Der Private-Equity-Markt erzielte auch im Jahr 2017 neue Rekorde und war damit seit der Finanzkrise im neunten Wachstumsjahr in Folge. Das weltweit verwaltete Vermögen erreichte 2,83 Billionen US-Dollar (Stand: Juni 2017) und lag damit um 9,6 Prozent über dem Stand vom Dezember 2016. Seit Ende 2006 hat sich das investierte Gesamtvolumen also mehr als verdoppelt.
Anleger schenken der Branche wohl vor allem deshalb Interesse und Vertrauen, weil Private-Equity-Fonds verlässlich gute Renditen ausschütten. Benchmark der Assetklasse ist der Preqin Private Equity Index, der seit Anfang 2005 sowohl den S&P 500 als auch den MSCI World TR kontinuierlich übertreffen konnte. Auch die Renditen über ein Jahr (+17,3 Prozent auf Jahresbasis), drei Jahre (+13,4 Prozent) und fünf Jahre (+15,4 Prozent, jeweils bis Juni 2017) waren solide. Wegen der hohen Bewertungen an den Börsen und den verhalten steigenden Zinsen werden Anleger wohl auch weiterhin in diesen Markt investieren. Wir gehen davon aus, dass Private Equity gut für den Konjunkturzyklus aufgestellt ist und sowohl attraktive absolute Renditen als auch Diversifikation bietet.
Mit neuen Strategien dem Wettbewerbsdruck trotzen
Jetzt sind Strategien für aktive Minderheitsaktionäre gefragt. Nach der guten Performance der letzten Jahre erreichte der Mittelzufluss im Jahr 2017 die Rekordmarke von 453 Milliarden US-Dollar. Der Markt hat auf die steigende Nachfrage der Anleger reagiert, neue Private-Equity-Fonds sind entstanden, der Wettbewerbsdruck steigt. Laut Preqin-Daten sind in den vergangenen zehn Jahren laufend neue Fonds an den Markt gegangen. Im Januar 2018 waren weltweit 2.296 Private-Equity-Fonds registriert – ein Rekord und ein Plus von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Gesamtzahl der auf dem Markt befindlichen Private-Equity-Fonds mit investiertem Vermögen:
Bevorzugte Investment-Regionen von Private-Equity-Fonds mit investiertem Vermögen:
Zu den größten Herausforderungen für die Manager dieser Fonds in den kommenden Jahren gehört der zunehmende Wettbewerbsdruck. Außerdem steht der Markt unter dem Eindruck fünf globaler Megatrends: Technologie, Globalisierung, demografischer Wandel sowie ökologische und soziale Umwälzungen. Die Manager müssen daher mit neuen Strategien experimentieren, um sich so vom Wettbewerb abzusetzen und ihre Kompetenzen für die Identifizierung von „Hidden Champions“ zu nutzen, die in ihrer Branche eine führende Position besetzen und mit hoher Wahrscheinlichkeit wenigstens einen dieser Trends für sich nutzen können. Wir sehen in dem Wandel und dem zunehmenden Wettbewerb Potenzial für Strategien, die auf aktiven Minderheitsbeteiligungen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aufbauen.
KMU bieten Flexibilität und aktive Beteiligungsmöglichkeiten am Management
KMU können flexibler auf die Megatrends reagieren als große Konzerne, mit entsprechenden Strategien können Marktteilnehmer in Partnerschaft mit dem Management Synergien ausschöpfen. Activist-Strategien streben Minderheitsbeteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen an, beteiligen sich dabei jedoch aktiv an Management-Entscheidungen. Der Anlagehorizont ist meist mittel- bis langfristig. Um Mehrwert zu generieren, müssen die Fondsmanager sorgfältig Unternehmen mit kompetentem Management, robusten Fundamentaldaten und überzeugenden Rentabilitätsstrategien auswählen.
Dazu gehören etwa ESG-Unternehmen (Environmental, Social, Governance), die einen der oben genannten globalen Megatrends durch Wettbewerbsvorteile ausnutzen können. Für die Integrierung von ESG-Faktoren in Private-Equity-Strategien wäre dies von großem Vorteil. Hier sehen wir Potenzial in Frankreich, Deutschland und Norditalien. Außerdem eignen sich Activist-Strategien nur für Familienunternehmen und Unternehmen, die von ihren Eigentümern geführt werden. Geografische Nähe ist eine wesentliche Voraussetzung für bessere und effektivere Beziehungen mit dem jeweiligen Management.