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Aktualisiert am 19.04.2013 - 09:02 UhrLesedauer: 6 Minuten

Rentenfonds: Laufzeitfonds haben wieder Konjunktur

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Unterschiede gibt es darin, welche Rechte die Anbieter ihren Anlegern während der Laufzeit einräumen. J.P. Morgan Asset Management etwa lässt seine Fonds immer eine Zeichnungsphase durchlaufen, um Anlegergeld einzusammeln. Nachdem das Portfolio gekauft ist, schließt die Gesellschaft den Fonds für weiteres Geld. Möchte jemand vorzeitig aussteigen, behält sie sich eine Rücknahmegebühr vor.

Schließlich schädigen Verkäufe die übrig gebliebenen Anleger, weil sie Kosten erzeugen.  Vorläufig letztes Werk ist der JPM High Yield Portfolio Fund II (A1J 5UE), der europäische Hochzinsanleihen enthält und mit einer Renditeprognose von 5 bis 5,75 Prozent an den Start ging. Er ist seit Anfang Januar geschlossen. Etwas Neues ist derzeit nicht geplant. Sollte man aber etwas Geeignetes finden und Investoreninteresse verspüren, könne es schnell gehen, heißt es vom Unternehmen.

Die DWS geht von der anderen Seite an die Sache heran und will von sich aus immer mindestens einen defensiven und einen offensiven Laufzeitfonds für Neu- anlagen anbieten. Ältere Fonds kann man dagegen auch dort nicht mehr kaufen. Dafür hat die Deutsche-Bank-Tochter extra die Marke DWS Select geschaffen, die jedes Laufzeitprodukt tragen soll. Zurzeit sind es drei (siehe Tabelle).

Bei AGI bleiben dagegen alle Laufzeitfonds auch nach Auflegung und Zeichnungsphase weiter geöffnet. Das nimmt natürlich Druck von der Gesellschaft, an- dauernd Produkte nachschieben zu müssen. Und warum sollten Neuanleger auch nicht noch etwas später einsteigen können?

Sie müssen nur die dann aktuelle Portfoliorendite erfragen und die Kaufkosten. Sollten die beiden Faktoren irgendwann in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zueinander stehen – etwa nur noch anderthalb Jahre vor Ende oder kürzer – ergibt der Einstieg eben keinen Sinn mehr. Derzeit hat AGI ebenfalls drei Produkte im Angebot.

Viel falsch machen kann man nicht

Es ist schwierig, Laufzeitfonds im Voraus nach ihrer Qualität zu beurteilen. Die Fakten – Laufzeit, Anleihesegmente, Rendite, Gebühren, Ausschüttung – stehen fest. Hier kann jeder Anleger gemeinsam mit seinem Berater das für sich Passende heraussuchen und entscheiden, wie lange er sich festlegen will.

Es gilt die alte Regel: Höhere Renditen erfordern längere Laufzeit und/oder höhere Ausfallrisiken. Das einzige nicht Berechenbare ist die Ausfallrate der Anleihen. Im Klartext: Wie viele Schuldner zahlen am Ende ihre Anleihen tatsächlich zurück? Die aktuellen Marktdurchschnitte liegen derzeit sensationell niedrig, selbst bei Hochzinsanleihen fallen nur 2,5 Prozent aus.

Das kann sich aber ändern. Droht Gefahr, wollen alle Fondsmanager die entsprechenden Anleihen aus dem Portfolio werfen. Wie gut sie das hinbekommen, lässt sich im Vorfeld nie sagen. Die fünf Anbieter sind etablierte Namen, die bisherigen Fondsergebnisse prima. Derzeit spricht nichts dagegen, dass das auch künftig so sein wird.

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