LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 7 Minuten

Robeco Ausblick 2015 bringt mehr Schwankungen an den Märkten

Seite 3 / 3


Moderate Renditen auf Aktien

Zwischen der Volatilität und den Aktienrenditen besteht eine ausgeprägte, negative Korrelation. Von der Abschöpfung überschüssiger Liquidität durch die Fed wird deshalb abwärts gerichteter Druck auf die Renditen ausgehen, weil die Finanzmärkte wieder lernen müssen, auf eigenen Füßen zu stehen. Diese Volatilität dürfte allerdings zeitlich und größenmäßig begrenzt sein, und ihre Auswirkungen auf die Märkte werden teilweise durch die von der EZB und der BoJ verfolgte lockere Geldpolitik abgefedert werden. Es ist eine Frage des Gebens (EZB und BoJ) und Nehmens (Fed).

Nach den soliden Aktienrenditen der letzten fünf Jahre von durchschnittlich 13 Prozent rechnen wir im nächsten Jahr mit einer moderateren Wertentwicklung. Unterstützt durch zunehmendes Umsatzwachstum und ansehnliche Gewinnmargen, dürften sich die Aktienrenditen zwischen 5 und 7 Prozent bewegen und damit unter ihrem langfristigen historischen Durchschnittswert von 8 Prozent liegen. Angesichts unserer Renditeerwartungen sind Aktien unsere bevorzugte Anlageklasse für 2015.

Anfällige Staatsanleihen


Wir gehen davon aus, dass das Deflationsgespenst 2015 etwas von seinem Schrecken verlieren, aber nicht völlig verschwinden wird. Nach unserer Einschätzung werden die Inflationserwartungen im Zuge der Stabilisierung der Ölpreise wieder etwas steigen. Dies könnte die Anleiherenditen 2015 allmählich auf ein Niveau klettern lassen, das bei verhaltenem Preisauftrieb angemessen wäre. In unserem Basisszenario macht eine allmähliche Normalisierung der Weltwirtschaft Staatsanleihen auf dem derzeitigen Niveau anfälliger – ungeachtet dessen, dass die Inflation nur geringfügig zunehmen wird.

High-Yield-Anleihen sind immer noch attraktiv

High-Yield-Anleihen sind bei den derzeitigen Rahmenbedingungen mit unter dem Trend liegendem Wachstum und sehr moderater Inflation als Anlageklasse nach wie vor attraktiv. Dennoch sind wir allmählich zu einer etwas konservativeren Haltung übergegangen, weil die Rally bei diesen Papieren ihrem Ende entgegen geht. In der nächsten Zeit sollte diese riskante Anlageklasse sorgfältig beobachtet werden, da die Fed die Zinsschraube allmählich wieder anziehen wird und das Liquiditätsrisiko am Markt nicht vollständig berücksichtigt wird.

Die Kupons von High-Yield-Anleihen sind allerdings nach wie vor relativ attraktiv – insbesondere nach der Erhöhung der Bonitätsaufschläge. Relativ betrachtet sind High-Yield-Anleihen damit auch günstiger zu haben als Investment-Grade-Papiere. Die Aussichten für High-Yield-Unternehmensanleihen sind nach wie vor gut, wenn man von den Fundamentaldaten ausgeht. Die Adressenausfallquoten gehen weiter zurück, und der Markt rechnet 2015 mit einer Fortsetzung dieses Trends.

Dennoch finden wir, dass diese Anlageklasse allmählich etwas von ihrem Glanz verliert. Der Ausgleich für Kreditrisiken ist auf 438 Basispunkte geschrumpft und liegt damit unter dem Zehnjahresdurchschnitt von 610 Basispunkten. Mit Blick auf 2015 ziehen wir High-Yield-Anleihen auf risikobereinigter Basis jedoch Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating vor.

Starker Dollar


Zum US-Dollar haben wir eine positive Haltung, was mit den unterschiedlichen Wachstumsraten und der unterschiedlichen Geldpolitik der USA und der Eurozone sowie mit dem Abbau des US-Haushalts- und Leistungsbilanzdefizits zusammenhängt. Der Yen wird als Folge der Bilanzverlängerung durch die BoJ wahrscheinlich weiter an Wert verlieren.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion