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Robeco: Rezessionen bringen höhere Erträge

Aktualisiert am in MärkteLesedauer: 2 Minuten
Pim van Vliet
Pim van Vliet

Um mittelfristige Bewegungen in den Kursentwicklungen vorhersagen zu können, haben Robeco-Analysten ein neues Modell entwickelt: die Dynamische Strategische Asset Allocation (DSAA) „Die Idee hinter dem Modell ist ein Muster, welches wir in historischen Wirtschafts- aber auch Marktdaten erkannt haben“, erklärt Robeco-Experte Pim van Vliet,. Anhand von vier US-Wirtschaftsindikatoren konnten die Forscher auf der Basis der letzten 60 Jahre vom Januar 1948 bis Dezember 2007 vier Konjunkturzyklen – Aufschwung, Höhepunkt, Rezession und Erholung – identifizieren. Diese vier Phasen haben unterschiedliche Risiko- und Ertragseigenschaften. „Die positiven Effekte der Diversifikation verschwinden, wenn sie am meisten benötigt werden“ In dem analysierten Zeitraum von 60 Jahren lag die durchschnittliche Korrelation von Aktien zu Bonds bei 13 Prozent, zu Unternehmensanleihen bei 29 Prozent und zu Rohstoffen bei 0 Prozent. „Hochinteressant war hierbei, dass es zu einer Veränderung der Korrelation in den verschiedenen Konjunkturzyklen kam“, so Vliet. Ein Beispiel ist die Aktien – Bond Korrelation. Diese ist in Hoch-Phasen negativ, wird aber in Rezessions-Phasen und Phasen der Erholung positiv. „Damit verschwinden die positiven Effekte der Diversifikation, wenn sie am meisten benötigt wird“, kommentiert Vliet. Im Gegensatz hierzu war die Korrelation von Aktien zu Rohstoffen in Phasen der Erholung negativ, was für zusätzliche Diversifikationsmöglichkeiten spricht. Die Robeco-Analyse konnte zeigen, dass wirtschaftliche Abschwungphasen nicht zwangsläufig zu einem höheren Risiko führen. Die Korrelation zwischen Aktien und Bonds nimmt zwar zu; und auch die Staatsanleihen und Unternehmensanleihen haben in diesen Perioden ein höheres Risiko. Allerdings steigen die Erträge in der Regel ebenfalls stark an. Im Gegensatz zu dem, was zu vermuten wäre, lagen damit die Erträge grundsätzlich in einer Rezession höher als in einer Hoch-Phase. Die Gründe sieht Vliet darin, dass Finanzmärkte sich nicht auf die aktuellen, sondern auf die zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen fokussieren. Eine weitere Erkenntnis betrifft die Überlegenheit des Value-Ansatzes gegenüber dem Growth-Ansatz. Die Prämien, die für den Value-Ansatz und die Small Caps-Marktkapitalisierung langfristig eingepreist sind, neigen dazu, in einer Aufschwungsphase negativ zu werden. Das Gleiche gilt für die Small Caps-Marktkapitalisierung gegenüber den Large-Caps. Darüber hinaus zeigte sich, dass Unternehmensanleihen Staatsanleihen nicht in jeder Konjunkturzyklusphase schlagen konnten. Dies konnten die Analysten nur in schlechten Konjunkturphasen (Rezession und Erholung) beobachten. Rohstoffe auf der anderen Seite sind dagegen in einer Aufschwungsphase sowie in einer Markterholung durchaus attraktiv; können aber in Hoch-Phasen und in einer Rezession nicht überzeugen.

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