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Rendite höher als erwartet So widerstandsfähig sind deutsche Lebensversicherer

Das Reichstagsgebäude in Berlin: Die Bundesregierung setzt sich derzeit mit dem Entwurf des Risikobegrenzungsgesetzes für Versicherer auseinander.
Das Reichstagsgebäude in Berlin: Die Bundesregierung setzt sich derzeit mit dem Entwurf des Risikobegrenzungsgesetzes für Versicherer auseinander. | Foto: Pexels

Wie alle Kapitalanleger haben die Versicherer im Dauerzinstief viele Federn lassen müssen. Die laufende Durchschnittsverzinsung (siehe Grafik) hat sich von etwa 4,5 Prozent im Jahr 2008 auf circa 2 Prozent im Jahr 2019 mehr als halbiert. Das zeigt eine Studie des Zweitmarkt-Spezialisten Partner in Life (PIL).

Quelle: PIL


Der Blick auf die durchschnittliche Umlaufrendite der Bundeswertpapiere im selben Zeitraum zeigt aber auch, wie dramatisch sich die Zinsentwicklung in dieser Zeit verändert hat. Die  Hilfslinie skizziert in etwa den Verlauf der Garantiezinsverpflichtung der Versicherer (damals noch ohne Zinszusatzreserve). Hier zeigt sich, welch große Diskrepanz die Unternehmen bei Auslaufen ihrer „alten“ Rentenpapiere durch die Neuanlage zu verkraften hatten und noch heute haben.

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„Wir sehen aber auch, dass die Rendite deutlich weiter oben verläuft als es die Entwicklung der Umlaufrendite der wichtigsten Anlageklasse der Versicherer erwarten ließ“, sagt Dean Goff, Vorstand der PIL. Die Umlaufrendite der Gesellschaften selbst ist von 4,75 auf heute -0,4 Prozent - also mehr als 5 Prozentpunkte gesunken. Obwohl mittlerweile die meisten langlaufenden Papiere des Jahres 2008 –12 Jahre später – aus den Beständen hinausgewachsen sind (und damit die damals freundlichen Coupons), zeigen selbst die stark angespannten Gesellschaften noch Renditen um und über 2,5 Prozent.

„Das konstatieren wir auch vor dem Hintergrund, dass sich die Bundesregierung derzeit mit dem Entwurf des Risikobegrenzungsgesetzes konkret auseinandersetzt“, erklärt Goff. Der Gesetzentwurf soll klären, was passiert, wenn einige Gesellschaften nicht mehr nur schlingern, sondern in konkrete Schieflage geraten. Denn die Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie stellen für angeschlagene Versicherungsgesellschaften eine zusätzliche Herausforderung da.

„Es versteht sich, dass die Leistung auch auf Kosten der Reserven und Rückstellungen der Gesellschaften erzielt wurde“, erklärt Goff. Aber zu diesem Zweck seien sie größtenteils auch aufgebaut worden. Bei den Schlussüberschussanteilen sowie der deklarierten Sockel- beziehungsweise Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven einschließlich der jeweiligen Festlegung für das Folgejahr sehe man den Trend zur sanften Reduktion. „Aber wir sehen auch noch immer zum Teil recht hohe Stände. Auch die Zinszusatzreserve wurde und wird zur langfristigen Finanzierbarkeit der Rechnungszinsenkontinuierlich aufgebaut.“

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