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Exklusiv-Interview mit Stefan Hoops „Wenn die Disruption kommt, sollten wir sie vorantreiben und nicht sie uns“

Von , in Aktive Fonds versus ETFsLesedauer: 10 Minuten
DWS-Chef Stefan Hoops im Gespräch mit DAS INVESTMENT: "Es geht für unsere Portfoliomanager nicht nur darum, die Benchmark zu schlagen, sondern auch, sich im Wettbewerb gut zu positionieren"
DWS-Chef Stefan Hoops im Gespräch mit DAS INVESTMENT: "Es geht für unsere Portfoliomanager nicht nur darum, die Benchmark zu schlagen, sondern auch, sich im Wettbewerb gut zu positionieren" | Foto: Piotr Banczerowski

DAS INVESTMENT: Herr Hoops, unter Asset Managern ist ein Kaufrausch im Bereich der Private Markets ausgebrochen. Sie dagegen kündigten vor Kurzem eine üppige Sonderdividende an. Ist das als Bekenntnis zur Aktionärsfreundlichkeit zu werten oder fehlen Ihnen schlicht die attraktiven Übernahmeziele?

Stefan Hoops: Kapital, das wir nicht sinn voll für Wachstum nutzen können, geben wir an unsere Anteilseigner zurück. So haben wir es vor 14 Monaten auf unserem Kapitalmarkttag angekündigt. Wir müssen aber auch feststellen, dass es derzeit wenige wirklich große Möglichkeiten für transformative Zusammenschlüsse – sprich Merger – auf dem Markt gibt, die für uns infrage kämen.

Durch die Sonderausschüttung erhöht sich die Dividendenrendite der DWS-Aktie auf 16 Prozent. Und dennoch tritt der Kurs auf der Stelle. Wie kommt’s?

Hoops: In den vergangenen Quartalen hat sich unser Aktienkurs doch ganz erfreulich entwickelt. Richtig ist: Bei uns gab es in den vergangenen fünf Jahren wahrscheinlich zu viele Wechsel. Zudem haben uns einige nicht businessrelevante Themen hier und da abgelenkt. Analysten sagten mir bei Amtsantritt, die DWS sei eine Showme-Story. Der Markt braucht jetzt also Beweise, dass wir unsere Ziele erreichen. Die liefern wir sukzessive und die werden wir auch weiter liefern.

Vielleicht fehlt einigen auch die Vorstellung, woher das Wachstum kommen soll. In Ihrem Kerngeschäft, den aktiven Fonds, lahmt der Zufluss. 2023 lag das Nettomittelaufkommen bei überschaubaren 1,1 Milliarden Euro, nach einem Minus von 7,4 Milliarden im Jahr 2022. Die Alternatives kommen nur schleppend voran. Die ETF-Sparte Xtrackers dagegen boomt. Ist passives Investieren also die Zukunft der DWS?

Hoops: Das ist mir zu kurz gesprungen. Der Trend zu passiven Anlagen ist ungebrochen, und wir sind froh, dass wir mit unseren Xtrackers-Produkten von diesem Trend profitieren können. Aber wir bekennen uns ganz klar zu aktiv gemanagten Fonds und werden dort nicht vom Gas gehen. Aktives Management muss seine Daseinsberechtigung jetzt umso stärker unter Beweis stellen. Die Vergütung unserer Portfoliomanager haben wir daher an die erbrachte Leistung gegenüber dem Wettbewerb gekoppelt.

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