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Superwahl-Sonntag: Sparkurs in Gefahr

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Vorbild ist Schweden: Ein strikter Sparkurs wurde in den 1990er Jahren von einer Flexibilisierung der bis dahin strengen Arbeitsmarktrichtlinien begleitet. Die Arbeitslosenquote sank von knapp 12% im Jahr 1993 auf unter 6% im Jahr 2001. Im gleichen Zeitraum nahm die Staatsverschuldung von 73% des BIP auf 54% ab. Heute weist Schweden mit 35% des BIP einer der geringsten Schuldenstände der EU aus.

Fazit

Verfehlen von Defizitzielen mit zusätzlichen Sparprogrammen zu sanktionieren gefährdet die politische Stabilität. Die strukturellen Primärüberschüsse in Griechenland zeigen, dass zusätzliche Ausgabenkürzungen kontraproduktiv sind. Ein Wachstumspakt in Form von Strukturreformen, insbesondere am Arbeitsmarkt, ist zu befürworten. Dies gilt nicht nur für die angeschlagenen Länder der Peripherie, sondern auch für die zwei größten Volkswirtschaften der Eurozone, Deutschland und Frankreich.

Die Situation an den Finanzmärkten dürfte angespannt bleiben. Insbesondere trägt der Euro die Hauptlast. Wir erwarten eine fortgesetzte Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar.

Unsere taktische Positionierung innerhalb der Vermögensverwaltung trägt der schwierigen Situation in der Eurozone Rechnung. Dazu gehört im Einzelnen:

  • Ein Untergewicht in europäischen Aktienmärkten. Innerhalb der restlichen Quote bevorzugen wir deutsche Unternehmen, da diese stärker im Export tätig sind.
  • Ein Untergewicht in Staatsanleihen der Peripheriestaaten.
  • Eine gelockerte Währungsabsicherung in den EUR-Mandaten zugunsten des US-Dollars. Im Gegenzug sind in den USD-Mandaten die EUR-Positionen komplett abgesichert.

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