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Allianz-Vorstand Jan Esser „Unser bKV-Geschäft findet immer stärker über Makler statt“

Jan Esser
Jan Esser: Der Allianz-Vorstand sieht gute Zukunftsaussichten für die betriebliche Krankenversicherung (bKV). | Foto: Allianz Private Krankenversicherungs-AG

DAS INVESTMENT: Die Zahl deutscher Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine betriebliche Krankenversicherung – kurz bKV – anbieten, hat sich zwischen 2015 und 2019 fast verdreifacht. Wie entwickelt sich das bKV-Geschäft derzeit in Ihrem Unternehmen?

Jan Esser: Wir verzeichnen ein hohes Interesse der Unternehmen an unseren bKV-Produkten. Über unsere Marktposition in der bAV haben wir einen guten Zugang zu den gewerblichen Kunden. Unser Anteil am Bestandswachstum im ersten Halbjahr 2020 beträgt rund 37 Prozent der neu hinzugekommenen Arbeitgeber und 42 Prozent bei den versicherten Personen. Gestartet waren wir im Geschäftsfeld bKV zunächst bei kleinen und mittelständischen Unternehmen. Doch inzwischen haben wir auch große Konzerne in unserem Fokus. Die bKV bleibt für uns ein Wachstumsmarkt.

Was macht Sie da so sicher? Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Gründe dafür, dass die Verbreitung der bKV in Deutschland steigen sollte?

Laut unserer Marktforschung ist die bKV als freiwillige Zusatzleistung des Chefs aus Sicht der Mitarbeiter sehr attraktiv. Das merken früher oder später auch die Unternehmen, die verstärkt Fachkräfte suchen beziehungsweise langfristig halten müssen. Dass die Attraktivität der bKV nicht nur graue Theorie ist, kann ich aus der Perspektive des Arbeitgebers bestätigen: Als wir letztes Jahr im Sommer all unseren rund 25.000 Mitarbeitern der Allianz Deutschland eine bKV anboten, war die Resonanz überwältigend. Die Zusatzleistungen trafen den Nerv der Leute, die sich sehr wertgeschätzt fühlten. Das konnten wir unter anderem an den vielen positiven Rückmeldungen im Intranet mitverfolgen.

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Was genau kommt Ihrer Erfahrung nach besonders gut an? Welche zusätzlichen Gesundheitsleistungen einer bKV sind begehrt?

Besonders hohes Interesse der Arbeitgeber verzeichnen wir bei unseren Bausteinen zur Zahnmedizin, die das Leistungsniveau der gesetzlichen Krankenkassen ergänzen. Sie bieten den versicherten Mitarbeitern schnell erlebbare Leistungen – ohne Wartezeiten und auch bei bereits laufenden Behandlungen. Ebenfalls beliebt sind unsere Bausteine zur Vorsorge. Sie kommen unter anderem für eine erweiterte Krebsvorsorge wie zum Beispiel Darm- oder Hautkrebsscreenings auf, aber auch für Ultraschalluntersuchungen verschiedener Organe oder Herz- und Gefäßchecks.

Welchen Einfluss erwarten Sie als Folge der Covid-19-Pandemie auf die künftige Nachfrage nach bKV-Verträgen?

Für die Allianz-bKV verlief 2020 bislang sehr erfreulich. Im ersten Halbjahr dieses Jahres konnten wir die Neugeschäftsbeiträge um 75 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern. Unser bKV-Geschäft findet dabei immer stärker auch über unabhängige Makler statt. Ganz allgemein erfährt das Thema Gesundheit als Folge der Corona-Pandemie steigende Aufmerksamkeit. Das kommt auch der bKV zu Gute. Weiteren Aufwind verschafft ihr zudem das geänderte Jahressteuergesetz. Seit seinem Inkrafttreten im Januar gelten bKV-Beiträge als Sachlohn. Zuvor wurden sie wie Barlohn behandelt und waren damit steuerlich schlechter gestellt als beispielsweise Tankgutscheine der Arbeitgeber.

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