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Vermögensverwalter Marius Hoerner empfiehlt Aktien – bleibende Werte als Weihnachtsgeschenk

Marius Hoerner, Fondsmanager der Hinkel & Cie. Vermögensverwaltung
Marius Hoerner, Fondsmanager der Hinkel & Cie. Vermögensverwaltung
Jedes Jahr die leidige Frage: Was schenke ich meinen Liebsten? Wie wäre es mit Aktien? Das ist originell, und man schenkt damit reale Werte. Doch wie bei anderen Gaben kommt es darauf an, richtig auszuwählen. Damit das Geschenk lange Freude macht.

Möglichst lange halten sollen die Spielsachen, die Eltern und Großeltern ihren Jüngsten schenken. Viele denken noch weiter und wollen ihren Lieben etwas für ihre Zukunft mitgeben. Und für die Größeren sind vernünftige und durchaus sachlich-nüchterne Geschenke ohnehin die bessere Wahl. Wie wäre es mit Aktien? Aber ist das jetzt nicht zu nüchtern? Keinesfalls! Aktien verbriefen Anteile an einem Unternehmen. Wenn das Wertpapier verbunden wird mit einem Produkt und man zum Beispiel Nestlé-Aktien zusammen mit Schokoriegeln des Unternehmens verschenkt, dann dürfte die Überraschung gelingen.

Bei der Auswahl der Aktien muss man aber genau hinschauen – da sollten andere Kriterien als ein gelungener Gag im Vordergrund stehen. Denn wer eine Aktie verschenkt, sollte zwei Punkte bedenken, damit das Geschenk auch die gewünschte Wirkung erzielt: Am besten eignen sich Anteilsscheine an einem Unternehmen, dessen Geschäftsmodell langfristig (zehn bis 20 Jahre) tragfähig und nachhaltig profitabel ist. Und das Unternehmen sollte insbesondere für jüngere Menschen auch spannend sein.

Die richtige Auswahl treffen

Welche das sind, darüber gehen die Meinungen sicher weit auseinander. Man sollte aber ruhig auf die Vorstellungen der jungen Generation Rücksicht nehmen, denn Kindern oder Enkeln soll das Geschenk ja nicht nur Profite bringen, sondern auch Freude machen und Interesse wecken.

Die Frage nach dem Geschäftsmodell ist nicht einfach zu beantworten. Wer vor 20 Jahren eine klassische deutsche Aktie für die Enkel gesucht hat, ist wohl recht schnell bei RWE gelandet. Energie brauchen wir schließlich alle, hieß es. Ein Unternehmen aus diesem Sektor könne zwangsläufig nur Geld verdienen. Doch die Welt hat sich schneller geändert als erwartet. Die RWE-Aktie macht im Rückblick keine Freude – in 20 Jahren hat sie durchschnittlich pro Jahr 2,68 Prozent Verlust gebracht (Dividenden und Inflation nicht berücksichtigt).

Besser wäre man mit Siemens (in denselben 20 Jahren ein durchschnittliches Plus pro Jahr von 7,81 Prozent) oder BMW (plus 11,90 Prozent pro Jahr) gefahren. Daimler hingegen hat mit durchschnittlich plus 3,99 Prozent auf 20 Jahre nur ein besseres Sparbuch-Niveau erwirtschaftet.

Um die Zahlen besser vergleichen zu können, hilft ein Blick auf die Aktien, die der erfolgreiche Großinvestor Warren Buffett gekauft hat. Dazu gehören zum Beispiel Coca Cola (plus 6,19 Prozent), Procter & Gamble (plus 8,30 Prozent) und McDonalds (plus 10,80 Prozent – alle jeweils pro Jahr über 20 Jahre hinweg). Auch hier wurden Dividenden und Inflation nicht berücksichtigt. Auch nicht die Währung. Die Papiere laufen auf Dollar und hätten gegenüber unseren Währungen D-Mark und Euro einen zusätzlichen positiven Effekt von rund 0,80 Prozent im Jahr gebracht.

Junge Menschen interessieren sich heute indes für ganz andere Unternehmen. Mehr im Fokus der Enkel stehen sicher die Aktien von Microsoft und Apple. Auch sie gibt es seit über 20 Jahren an der Börse. Wer auf sie setzte, hat die beste Performance gemacht. Microsoft brachte über diesen Zeitraum durchschnittlich 14,29 Prozent pro Jahr, Apple sogar 24,77 Prozent. Beide gehören noch nicht zum alten Eisen und dürften auch heute noch die Enkel interessieren, ebenso wie Google (heute Alphabet), Facebook, Twitter und viele andere. Fragen Sie doch mal die Enkel.

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