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Versicherungsvertrieb „Gemeinsam den Provisionsdeckel abwenden“

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Auswirkung des Provisionsdeckels 

Vollends unverhältnismäßig wird die Auswirkung des Provisionsdeckels, wenn die Stundenlöhne mit anderen Branchen verglichen werden. Laut Autobild liegt der durchschnittliche Stundenlohn eines Mechanikers in einer deutschen Fachwerkstatt zwischen 87 und 151 Euro. Überspitzt gefragt: Wie würde die Autoindustrie reagieren, wenn die Stundenlöhne gesetzlich gedeckelt würden und diese zudem anteilig zurückbezahlt werden müssten, sollte das Fahrzeug in den nächsten fünf Jahren kaputt gehen?

Der Gesetzgeber hat in den letzten Jahren bereits die Abschlusscourtage in der Krankenversicherung und Lebensversicherung gesenkt. Die Stornohaftungszeit wurde im Durchschnitt auf fünf Jahre verdoppelt. Es wurden zahlreiche regulatorische Vorschriften erlassen, so dass der Verwaltungsaufwand in einem durchschnittlich aufgestellten Maklerunternehmen bei rund 70 Prozent aller Tätigkeiten liegt.

Es ist eine Milchmädchenrechnung zu denken, dass der Kunde eine bessere Beratung bekommt, wenn nun erneut die Courtagen sinken. 

Marktversagen und Regulierungsbedarf 

Natürlich gibt es beispielsweise in der Restschuldversicherung ein Marktversagen und somit Regulierungsbedarf. Dieses Marktversagen ist bei Lebensversicherungs- oder Biometrieprodukten jedoch nicht erkennbar. Im Gegenteil: Es handelt sich um einen hochgradig kompetetiven Markt, wo viele Wettbewerber um Marktanteile kämpfen. Wenn nun in die freie Marktwirtschaft und Preisbildung eingegriffen wird, überschätzen Politiker die eigenen Fähigkeiten und handeln in der Annahme, es besser zu wissen, als alle anderen Marktteilnehmer.

Versicherungsmakler müssen ihren Standpunkt
aktiv vor Politikern artikulieren

Doch was können Sie unternehmen, um den Provisionsdeckel noch abzuwenden? Jede Menge. 

Als Bürger kann jeder Versicherungsmakler mit dem Bundestagsabgeordneten seines Wahlkreises in Kontakt treten, beispielsweise in der Bürgersprechstunde, per E-Mail oder telefonisch. Je mehr Makler sich aktiv gegen den Provisionsdeckel aussprechen und die damit verbundenen Probleme aufzeigen, desto präsenter wird die Problematik beim jeweiligen Abgeordneten – und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich des Problems auf bundespolitischer Ebene annimmt. Die Kontaktdaten des für Sie zuständigen Bundestagsabgeordneten, können Sie mit wenigen Klicks googlen. 

Unterschätzen Sie niemals die potenzielle Wucht einer Graswurzelbewegung. 

Digitale Strukturen essentiell für Erfolg 

Ob mit oder ohne Provisionsdeckel: Versicherungsmakler müssen effizienter werden, denn in den nächsten Jahren kommen viele Herausforderungen auf die Branche zu.

Stetig steigende regulatorische Anforderungen, digitale Wettbewerber wie Check24 oder ein erhöhter Anspruch der Kunden an eine Beratung zwingen Maklerhäuser zur Professionalisierung. Mithalten können Versicherungsmakler nur durch die Nutzung modernster Technologien. Mit Maklerverwaltungsprogrammen können Beratung und Verwaltung digital gesteuert und teilautomatisiert werden. So kann der Verwaltungsanteil deutlich reduziert und mehr Zeit in die Kundenberatung investiert werden. Ergo steigen sowohl die Beratungsqualität als auch die Kundenzufriedenheit. Das wiederum garantiert Weiterempfehlungen und steigenden Umsatz für das eigene Unternehmen. Kurz: Nur wer sich in den Digitalisierungs- und Produktivitätstrend der Branche einklinkt, kann weiterhin erfolgreich als Vermittler agieren. 

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