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Wachstumsbranche Gefahrenabwehr Covid-19 wird die Welt sicherer machen

Rechenzentrum in Sachsen-Anhalt: Hackerangriffe auf Serverzentren und Firmen können gravierende Auswirkungen haben – und massive Kosten verursachen.
Rechenzentrum in Sachsen-Anhalt: Hackerangriffe auf Serverzentren und Firmen können gravierende Auswirkungen haben – und massive Kosten verursachen. | Foto: imago images / photothek
Walter Liebe, Pictet Asset Management

Immer neue und unvorhersehbare Ereignisse sorgen für Verunsicherung und sprechen unser Bedürfnis nach Sicherheit an. Dem subjektiven Gefühl nach ist die Welt in den vergangenen beiden Jahrzehnten unsicherer geworden, was nicht zuletzt mit der gestiegenen Komplexität der Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme zu tun hat.

In der Tat hat sich die Bedrohungslage für den einzelnen Bürger aber auch für die Integrität von Staaten und Unternehmen dramatisch verändert. Auf neue Arten des Terrorismus, die Ende der 1990er Jahre aufgekommen sind, müssen wir eine Antwort finden: Die zunehmende Vernetzung von IT-Systemen schafft neue Einfallstore für kriminelle Akteure. Zudem begünstigt die globalisierte Welt mit einer regen Mobilität von Waren und Personen die Verbreitung von Krankheiten – wie aktuell Covid-19 überdeutlich zeigt.

Die Kosten, die ein gezielter Angriff auf die Sicherheit in den unterschiedlichsten Bereichen verursachen kann, haben sich dabei massiv erhöht. Ein Hackerangriff oder der Diebstahl von Kundendaten kann für Unternehmen existenzbedrohende Folgen haben. Desgleichen können die Folgen eines terroristischen Angriffs (oder eines Katastrophenfalls, wie kürzlich im Libanon) auf die kritische Infrastruktur eines Landes so verheerend sein, dass Regierungen zurücktreten müssen und Staaten ins Taumeln geraten.

Unternehmen und Regierungen lassen sich Sicherheit einiges kosten

Die Ausgaben für alles, was sich mit dem Begriff Sicherheit verbinden lässt, sind daher in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Häufig zählen diese Kosten zu den langfristigen Investitionen. Dabei lässt sich ein interessantes Phänomen beobachten: Auf Grund der Tatsache, dass die Folgen eines Angriffs teuer sein können, spielen die Kosten für den Schutz eine untergeordnete Rolle. Worauf es vornehmlich ankommt, ist die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen.

Diese sinnvolle Fokussierung auf die Effizienz von Sicherheitslösungen eröffnet Anbietern eine enorme Preissetzungsmacht. Der Wettbewerb wird häufig nicht über den Preis ausgetragen, sondern über die Qualität der Gefahrenabwehr. Das sichert nicht nur hohe Gewinnmargen, sondern macht die Investitionen in Sicherheitslösungen weniger konjunkturabhängig. In einer Rezession wird ein Unternehmen die Investitionsbudgets herunterfahren müssen, allerdings werden die Ausgaben für Cybersicherheit mit hoher Wahrscheinlichkeit erst gekürzt, wenn das Unternehmen über gar keine Mittel mehr verfügt.

Eine solche strukturelle Wachstumsstory, getrieben durch eine steigende Bedrohungslage und verbunden mit einer geringen Zyklizität im Hinblick auf die Erträge, ist genau das, was Anleger an der Börse suchen. Daher haben sich die Kurse von Sicherheitsanbietern im Verlauf der vergangenen Jahre nicht nur überdurchschnittlich entwickelt, die positiven Wachstumsaussichten wurden auch erkannt und in den Kursen eingepreist.

Schon jetzt werden dem Anlagethema Sicherheit teils deutlich höhere Renditechancen zugestanden als einem klassischen, weltweit gestreuten Aktienportfolio. Dennoch wird die langjährige Ertragskraft dieser Unternehmen aus unserer Sicht systematisch unterschätzt.

Sicherheit ist mit der Corona-Pandemie in den Fokus gerückt

Die aktuelle Pandemie ist mit ihren verschiedenen Facetten – Fokus auf Gesundheitssysteme, schwere Rezession, die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Homeoffice, politische Unzufriedenheit – so etwas wie der ultimative Super-Case für das Thema Sicherheit. So hat die Corona-Krise der Bevölkerung zum einen vor Augen geführt, wie verwundbar jeder Einzelne ist. Zum anderen unterstreicht die Pandemie die Dringlichkeit entsprechender effektiver Sicherheitsmechanismen.

Dabei hat sich der Fokus im Vergleich zu den vergangenen Jahren verschoben. Hatten zuvor Terrorabwehr und die Vermeidung von Lebensmittelskandalen einen hohen Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung, sind es jetzt ganz andere Themen: Cybersicherheit, Corona-Tests und Seuchenkontrolle. Diskussionen über (Cyber-)Sicherheit entstehen auch durch den Trend zum Homeoffice, den IT-Firmen wie Cloud-Dienstleister, Datencenter und die digitale Infrastruktur als die besonderen Profiteure der Covid-19-Pandemie erst ermöglichen.

Es ist zu erwarten, dass sich in der Folge die Regulierungsdichte in der Sicherheitsbranche erhöhen wird, um für die kommende Bedrohungen besser gewappnet zu sein. Dadurch ergeben sich weitere Chancen für Anbieter von Sicherheitslösungen – und damit auch für Anleger.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.