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Wachtendorf-Kommentar: Die Pünktchen-Partei

Egon Wachtendorf, verantwortlicher Redakteur von DER FONDS
Egon Wachtendorf, verantwortlicher Redakteur von DER FONDS
Gäbe es in der Buchreihe „… für Dummies“ einen Band „Parteipolitik“, so wären die Rollen vermutlich wie folgt verteilt: Hier die gute alte Tante SPD, die es der Familie gutgehen lassen möchte und die jeden einzelnen am liebsten persönlich umsorgt. Dort der etwas strenge Onkel CDU, der im Gegensatz zur Tante mit Geld umgehen kann und den Pfarrer achtet, aber der Tante mit zunehmendem Alter immer ähnlicher wird.

Und irgendwo zwischendrin – angefeindet von lärmenden Grünen und Linken – Strahle-Neffe FDP: streng gescheitelt, leistungsorientiert und stets darauf bedacht, im möglichst freien Spiel der Marktkräfte das Bessere über das Gute siegen zu lassen. Ganz so einfach ist es in der Praxis natürlich nicht. Da muss dann schon einmal ein SPD-Kanzler eine mit Härten verbundene sozialpolitische Reform durchsetzen, die CDU und FDP 16 Jahre lang nicht auf die Reihe bekommen haben.

Oder eine CDU-Familienministerin sieht sich mit Rücksicht auf die Schwester des Onkels gezwungen, für eine milliardenschwere und ihren eigentlichen Zielen diametral zuwiderlaufende Wohltat zu kämpfen. Aber warum bei der jüngst vom Kabinett beschlossenen Anpassung der Vorsorgeförderung ausgerechnet die FDP mit fadenscheinigem „Ja, aber …“ den fairen Wettbewerb zwischen Versicherungs- und Fondssparplänen verhindert hat, vermögen vermutlich nicht einmal deren treueste Wähler nachzuvollziehen. Eine solche Pünktchen-Partei braucht kein Mensch – nicht einmal ein Dummy.

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