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Walter Riester „Beamte und Abgeordnete sollen in die Rentenversicherung einzahlen“

Ex-Bundessozialminister Walter Riester (l.) diskutierte auf der 7. Hauptstadtmesse des Maklerpools Fonds Finanz mit Martin Gräfer (Vorstand Versicherungsgruppe die Bayerische, 2.v.l.), Dirk Ulbricht (Direktor und Senior Researcher am Institut für Finanzdienstleistungen, 3.v.l.) und Joachim Haid (Gründungsmitglied der Initiative „pro Riester“, 4.v.l.).
Ex-Bundessozialminister Walter Riester (l.) diskutierte auf der 7. Hauptstadtmesse des Maklerpools Fonds Finanz mit Martin Gräfer (Vorstand Versicherungsgruppe die Bayerische, 2.v.l.), Dirk Ulbricht (Direktor und Senior Researcher am Institut für Finanzdienstleistungen, 3.v.l.) und Joachim Haid (Gründungsmitglied der Initiative „pro Riester“, 4.v.l.). | Foto: Fonds Finanz

Walter Riester sieht Reformen bei der gesetzlichen Rentenversicherung für unumgänglich: „Es führt kein Weg vorbei an einer verpflichtenden Rentenversicherung für alle - einschließlich Beamte, Abgeordnete und Minister“, sagte der frühere SPD-Bundesminister auf einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Hauptstadtmesse der Fonds Finanz in Berlin.

Der ehemalige Arbeits- und Sozialminister hält die nach ihm benannte Riester-Rente mit mehr als 16 Millionen Nutzern zwar weiterhin für ein Erfolgsmodell. Aber Verbesserungen seien dringend geboten: „Ich bin der Auffassung, die Steuerrückerstattung für die Altersvorsorge sollte zukünftig direkt auf das Zulagenkonto des Kunden für die Altersvorsorge überwiesen werden.“

Zulagenverfahren zu bürokratisch

Reformbedarf bestehe auch bei der Beantragung der Zulagen. Riester wies darauf hin, dass er eine Erstattung über die örtlichen Finanzämter wollte. Das sei jedoch am Widerstand des Bundesrats gescheitert. „Wenn es bei der Zulagenstelle bleibt, ist zwingend eine Verfahrensvereinfachung nötig, um Kosten für die Anbieter zu senken und die Akzeptanz beim Kunden zu erhöhen.“

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Dirk Ulbricht, Direktor des Instituts für Finanzdienstleistungen in Hamburg, wies in der Diskussion darauf hin, dass gerade überschuldete Menschen oft auf eine Riesterrente verzichten würden. „Für den Vertrieb sind 60-Euro-Verträge in armen Haushalten nicht profitabel. Die Riesterrente kann ihr Ziel der Armutsbekämpfung hier nicht erreichen. Ein Standardvertrag mit der Möglichkeit, eine Alternative wahrzunehmen (opt-out), wäre eine mögliche Lösung.“

„Verbraucher stark verunsichert“

Joachim Haid, Mitbegründer der Initiative pro Riester, sagte: „Die Verbraucher werden durch unsachgemäße öffentliche Kritik stark verunsichert.“ Er zeigte anhand von Beispielrechnungen auf, dass die Kritik an angeblich wenig lukrativen Verträgen unzutreffend sei. „Eine Riester-Kalkulation geht auch auf einem Bierdeckel.“

Martin Gräfer, Vorstand der Versicherungsgruppe die Bayerische, forderte auf der Veranstaltung: „Wir müssen erreichen, dass alle Menschen in Deutschland Altersvorsorge betreiben. Dazu bedarf es Aufklärung und Beratung. Die fatale Nullzinspolitik führt zwangsläufig dazu, dass die Beitragsgarantien bei der Riester-Rente flexibilisiert werden müssen - und zwar jetzt.“

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