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„Wenn das Haus abbrennen könnte, beruhigt es wenig, dass die Haustür versichert ist“

in MärkteLesedauer: 5 Minuten
Dirk Faltin von der UBS
Dirk Faltin von der UBS
DAS INVESTMENT.com: Ihre Prognose für das griechische Votum?

Dirk Faltin: Der griechische Premierminister Papandreou hat Anfang dieser Woche überraschenderweise ein Referendum zu den Beschlüssen des Eurogipfels über das 130 Milliarden Euro Rettungspakets in Aussicht gestellt. Hierbei ist wichtig zu betonen, dass der Zeitpunkt des Referendums noch unklar ist und dass auch die genaue Fragestellung des Referendums noch nicht bekannt ist.

Eine neuerliche Umfrage zeigt, dass 60 Prozent der Bevölkerung die Rettungsmaßnahmen ablehnt. Bekannt ist aber auch, dass die großen Parteien einen griechischen Austritt aus der Eurozone ablehnen.

Wie die griechische Bevölkerung abstimmen wird, wird maßgeblich davon abhängen, ob eine plausible Alternative zum bisherigen Plan kommuniziert wird und wie die genaue Frage lauten wird: Geht es um Sparmaßnahmen, um institutionelle Reformen, um die Mitgliedschaft in der Eurozone.

Die griechische Bevölkerung leidet unter den Sparmaßnahmen und sieht momentan keinen Anhaltspunkt dafür, dass sich die wirtschaftliche Situation in den nächsten Jahren bessern wird. Ob ein Alternativszenario ohne Rettungspaket und schmerzhafte Sparanstrengungen möglicherweise verbunden mit einem Austritt aus Eurozone und EU diesen Ausblick verbessern kann, wird aber vermutlich auch von der Bevölkerung als fragwürdig angesehen werden.

Aus diesem Grund würden wir momentan nicht von einem klaren Nein im Referendum zum Rettungspaket ausgehen.

DAS INVESTMENT.com: Angenommen das griechische Volk stimmt mit Nein: Bedeutet das die Wiedereinführung der Drachme?

Faltin: Die Europäische Währungsunion, bei der die Zinspolitik der EZB für alle Länder gleichermaßen Gültigkeit hat, kann nur funktionieren, wenn es eine Konvergenz, also eine wirtschaftliche Annäherung zwischen den Volkswirtschaften der Mitgliedsländer gibt.

Ein griechisches Nein zu den Spar- und Reformmaßnahmen würde bedeuten, dass eine solche Konvergenz nicht einmal mehr theoretisch zu erwarten ist. Damit wäre einer weiteren Mitgliedschaft Griechenlands in der Eurozone vermutlich jede Basis entzogen.

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