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Aktualisiert am 03.01.2023 - 18:48 Uhrin ZielgruppenLesedauer: 8 Minuten

Sterbegeld und Risikoleben „Wir spezialisieren uns auf Vorsorge für Hinterbliebene“

Walter Capellmann
Walter Capellmann: „Wir wollen uns als Spezialist für Hinterbliebenenvorsorge aufstellen“, erklärt der Hauptbevollmächtigter der Dela Lebensversicherungen in Deutschland im Interview. | Foto: DELA Lebensversicherungen

DAS INVESTMENT: Wie ist der aktuelle Stand zur Übernahme der deutschen Niederlassung Ihres Wettbewerbers Monuta? 

Walter Capellmann: Wir haben die Übernahme des Monuta-Portfolios vertraglich abgeschlossen und warten jetzt auf die Genehmigungen der Aufsichtsbehörden. Bis zu deren Zustimmung bleibt Monuta als eigenständige Einheit Ansprechpartner für Makler und Vermittler sowie deren Kunden. Danach werden wir die bestehenden Verträge unter dem Markennamen Dela weiterführen. Das deutsche Neugeschäft von Monuta wurde bereits zum 31. Juli eingestellt. Makler und Vermittler können ihr Neugeschäft jetzt über Dela tätigen.

Hat die Übernahme Auswirkungen auf den Service für Versicherungsnehmer und Vermittler?

Capellmann: Dela übernimmt mit dem Portfolio an Monuta-Sterbegeldversicherungen auch alle Rechte und Pflichten gegenüber den Vertriebspartnern für diese Bestände. Für die Vermittler ändert sich daher zunächst nichts. Über die weiteren Schritte werden die Vermittler der Monuta rechtzeitig informieren. Zahlreiche Makler und Vermittler verfügen aber bereits über eine vertriebliche Anbindung an die Dela.

Inwiefern verändert sich durch die Übernahme Ihr Produktangebot und der Leistungsumfang?

Capellmann: Makler und Vermittler können ihren Kunden mit unseren Tarifen künftig deutlich mehr Alternativen anbieten und dadurch bedarfsgerecht beraten, gerade wenn es um das Thema Beitrag geht. Zum einen bieten wir eine Beitragsgarantie. Zum anderen können Dela-Kunden bei der Beitragszahlung aus drei Varianten auswählen, bis 65 Jahre, bis 85 Jahre oder auch bis zum Lebensende. Die Sterbegeldversicherung der Monuta war dagegen zuletzt nur mit lebenslanger Beitragszahlung verfügbar.

Was waren die Beweggründe für eine Übernahme des Deutschlandgeschäfts der Monuta?

Capellmann: Dela und Monuta sind niederländische Unternehmen, deren Produkte auf einer ähnlichen versicherungstechnischen Kalkulation basieren. Daher ist es für einen niederländischen Versicherer auch einfacher als für einen deutschen Versicherer, ein solches Versichertenportfolio zu übernehmen. In den Niederlanden und Belgien ist die Dela mit 5,3 Millionen Kunden zudem das deutlich größere Unternehmen. Allein 3,2 Millionen davon sind Mitglieder der Dela-Kooperative, die vergleichbar mit einem deutschen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, ausschließlich ihren Kunden und Mitgliedern verpflichtet ist. Und der überwiegende Teil dieser Kunden hat ein Sterbegeldprodukt bei uns abgeschlossen.

Ist das auch ein Grund mit dafür, warum sich Monuta für Dela als Käufer entschieden hat?

Capellmann: Das spielt sicherlich eine Rolle, denn Monuta war es wichtig, dass ihre DNA als Spezialist für die Trauerfall-Vorsorge auch vom übernehmenden Versicherer weitergelebt wird. Unsere beiden Unternehmen verbindet das Leitmotiv, unsere Kunden in für sie schwierigen Lebenssituationen die helfende Hand zu reichen. In den Niederlanden gehören dazu über die finanzielle Absicherung eines Trauerfalls hinaus beispielsweise auch umfangreiche Bestattungsdienstleistungen, die dort von Dela eigenen Einrichtungen geleistet werden. Da dieser Dienstleistungssektor in Deutschland anders aufgestellt ist, arbeitet Dela hier mit Kooperationspartnern vor Ort zusammen. 

Wie genau will sich Dela künftig am deutschen Markt positionieren?

Capellmann: Die Übernahme unterstreicht unsere Positionierung als Spezialist für die Hinterbliebenenvorsorge. Wir ermöglichen unseren Kunden mit unseren Sterbegeld- und Risikolebensversicherungen sowie den dazugehörigen Serviceleistungen den Schutz ihrer Angehörigen vor den finanziellen und auch organisatorischen Folgen eines Todesfalls. Viele unserer Kunden begleiten wir dabei über Jahre hinweg bis hin zur letzten Phase ihres Lebens.

In den Niederlanden hat heute jeder Vierte eine Sterbegeldversicherung, weil das Thema Sterben und Tod dort nie ein Tabuthema war und immer schon als ein Teil des Lebens verstanden wird, für den man vorsorgen muss. Ich denke, dass sich auch die Gesellschaft in Deutschland diesem Verständnis von Leben und Tod weiter öffnen wird und sich das Bewusstsein für die Vorsorge weiterentwickelt. 

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