LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in ImmobilienfondsLesedauer: 10 Minuten

195 Fonds im Crashtest Die besten globalen ausgewogenen Mischfonds

Seite 2 / 2


Der Performance-Sieger: MFS Meridian Global Total Return

Obwohl die amerikanische Fondsgesellschaft Massachusetts Financial Services – kurz MFS –bereits 1924 gegründet wurde, ist sie in Deutschland bislang nur wenig bekannt. Beim aktuellen Performance-Sieger MFS Meridian Global Total Return profitiert sie unter anderem davon, dass die ungesicherte Dollar-Anteilsklasse des Fonds in den Crashtest einbezogen wurde. Mehr als 30 Prozentpunkte der Fünfjahres-Performance gehen auf das Konto des im Vergleich zum Euro gestiegenen Greenbacks.
 
Der Anfang 2001 aufgelegte Fonds verfolgt eine klare strategische Linie. Die Aktienquote soll ständig 60 Prozent betragen, Anleihen werden demzufolge mit 40 Prozent gewichtet. Ziel ist es nicht, durch Markt-Timing oder Anpassungen der beiden Anlageklassen einen Mehrertrag zu erwirtschaften, sondern mit dem Aktienanteil des Portfolios über einen vollen Marktzyklus hinweg den MSCI World zu schlagen.

Das aus insgesamt zwölf Fondsmanagern bestehende Team sucht geeignete Aktien per Einzelwert-Analyse und achtet dabei vor allem auf Markt-Ineffizienzen wie Fehlbewertungen von dauerhaft erfolgreichen Unternehmen. Dabei liegt das Schwergewicht auf US-Titeln wie Phillip Morris oder Johnson & Johnson, aber auch europäische und asiatische Standardtitel wie Heineken und Taiwan Semiconductor Manufacturing gehören zum Portfolio.

Mit dem Anleihe-Anteil soll zum einen der Barclays Global Aggregate Index übertroffen werden, zum anderen wollen die Manager aber auch die Volatilität des Fonds begrenzen. Das Team verfolgt hier einen konservativen Ansatz und hält Investment-Grade-Anleihen aus allen Bereichen inklusive Schwellenländern und Corporate Bonds. Auch dabei sind US-Titel deutlich übergewichtet.

Die Mehr-Rendite zum Index soll durch gezieltes Stockpicking und Durations-Management erreicht werden. Von den Managern, die sich um das in der Regel mit 170 bis 200 Aktien und 400 Festzinspapieren breit gestreute Portfolio kümmern, verfügt Richard O. Hawkins über die längste Investmenterfahrung von 34 Jahren. Doch auch sein dienstjüngster Kollege Pablo de la Mata ist bereits seit 13 Jahren mit der Branche vertraut.

Mit 2,7 Milliarden Volumen gehört der MFS Meridian Global Total Return wie auch der Gesamtsieger Nordea Stable Return zu den größeren Fonds im Testfeld. Für Anleger, die das Währungsrisiko scheuen, bietet MFS seit Dezember 2014 auch eine Euro-gesicherte Tranche an.

Der Stresstest-Sieger:
Argentum Stabilitäts Portfolio 1


Knapp 28 Millionen Euro groß ist dieser Fonds der in Husum ansässigen Vermögensverwaltung Argentum Asset Management. Neben dem Stresstest-Sieger verwaltet Fondsmanager Thorsten Mohr auch noch den etwas offensiver ausgerichteten Argentum Performance-Navigator.

Der defensive Stabilitätsfonds soll vor allem eines: die eingesetzten Kundengelder vor Wertverlust schützen und die Volatilität möglichst gering halten. Lieber macht Mohr keine Gewinne, als dass er eine zu hohe Schwankungsbreite oder Verluste in Kauf nimmt. Sein Ziel ist auf Drei-Jahres-Sicht eine Rendite, die etwa 3 Prozentpunkte über der aktuellen Festgeldverzinsung liegt. Dafür nutzt er aktuell nur acht Zielfonds.

„Wir konzentrieren uns generell auf eher wenige Fonds, auch weil viele Produkte unsere strengen Kriterien hinsichtlich der gewünschten Stabilität nicht erfüllen können“, begründet er. Reine Aktienfonds scheiden für Mohr in der Regel schon einmal aus. Auch Immobilienfonds kommen für ihn aufgrund der fehlenden Flexibilität nicht in Frage. Stattdessen kauft er lieber auf Covered Bonds oder Hochzinsanleihen spezialisierte Rentenfonds und Mischfonds mit defensivem Charakter wie den Invesco Pan European High Income.

Im Februar hat Mohr 30 Prozent seines Barbestandes verwendet, um stark gefallene Fonds für Unternehmens- und Hochzinsanleihen wie den Nordea European Covered Bond deutlich günstiger einzukaufen.

Ein weiteres Drittel der Fondsmittel ist für alternative Anlagestrategien reserviert. In diesem Bereich kommen derzeit unter anderem der F&C Real Estate Equity Long/Short und der Blackrock European Absolute Return zum Einsatz. Jeder Fonds im Portfolio wird einzeln überwacht und mit einem maximalen zu tolerierenden Verlust versehen.

Einzelne Positionen verkauft Mohr bei stärkeren Kursverlusten sofort und konsequent. So liegt durchaus auch eine Kassaquote von 100 Prozent im Bereich des Möglichen. Transaktionskosten entstehen Mohr durch die Zusammenarbeit mit der Depotbank Metzler nicht. Seit Auflegung im Oktober 2011 schaffte sein Fonds einen Wertzuwachs von knapp 24 Prozent. Auch für 2016 steht aktuell ein kleines Plus auf der Haben-Seite.

Für die Zukunft gibt sich der Argentum-Manager leicht optimistisch. Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken löst seiner Meinung nach keinen Schock am Rentenmarkt aus, so dass gerade Pfandbriefe gute Investitionsmöglichkeiten bieten sollten. Zumindest zeitweise sieht Mohr zudem bei Hochzinsanleihen und defensiven Mischfonds Chancen auf weitere Erträge.

Verpassen Sie keinen Beitrag aus unserem wöchentlichen Online-Magazin DER FONDS und melden Sie sich hier kostenlos per E-Mail an.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion