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Aktualisiert am 05.08.2019 - 17:37 Uhrin CrashtestLesedauer: 7 Minuten

197 Fonds im Crashtest Die besten dynamischen globalen Mischfonds

Was tut man, wenn man eine schlechte Meinung von den Aktienmärkten hat? Rausgehen? Auf einen Absturz wetten? Oder business as usual – immer bestrebt, Qualität möglichst billig einzukaufen und für Rückschläge liquide zu bleiben?

Letzteres ist ganz klar die Strategie von Barnaby Wiener. Bereits seit 2015 sieht der Manager des MFS Meridian Prudent Wealth die Börsen vor allem durch die Politik der Notenbanken getrieben, weniger von den Fundamentaldaten der Unternehmen. Trotzdem erlag er in dieser Zeit nie der Versuchung, sein Portfolio voll und ganz auf das von ihm eigentlich erwartete Szenario fallender Kurse auszurichten. Lohn dieser Disziplin: ein Plus von annähernd 60 Prozent über die vergangenen fünf Jahre. Das ist fast doppelt so viel als der Durchschnitt aller weltweit anlegenden, offensiv ausgerichteten Mischfonds erreicht hat.

Wenn es darauf ankam, war auf Wieners Strategie jedoch Verlass. Etwa in den stürmischen Januar- und Februar-Wochen 2016. Oder auch im vierten Quartal 2018. In beiden Zeiträumen verlor der MFS Meridian Prudent Wealth weniger als 5 Prozent an Wert, während es bei zahlreichen Vergleichsfonds mehr als doppelt so viel war. Kein Zweifel deshalb: Der 2008 aufgelegte, knapp 2,5 Milliarden Euro schwere Fonds hat sich den Sieg im jüngsten Crashtest von DAS INVESTMENT (siehe Tabelle) redlich verdient.

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Rang Fonds Punkte gesamt Pkt. Perfor-mance Pkt. Stress-test Pkt. Aktives Mgmt. Vol. in Mio. Euro ISIN
1 MFS Meridian Prudent Wealth 76 22 27 27 2440 LU0337786437
2 FU Fonds Multi Asset 67 23 20 24 85 LU0368998240
2 Premium Stars Chance 67 36 11 20 135 DE0009787077
4 Deka-BR 75 65 29 16 20 110 DE0005424543
5 BNY Mellon Global Opportunities 63 21 17 25 40 IE0004086264
192 weitere Fonds

Statt mit den Indizes zu laufen, setzt Wiener auf ein konzentriertes globales Aktienportfolio aus 30 bis 50 Titeln. Die Auswahl trifft er nach rein fundamentalen Kriterien. Zu seinen größten Positionen gehören unter anderem Nestlé, die US-Großhandelskette Costco und die beiden deutschen M-Dax-Werte LEG Immobilien und TAG Immobilien. Alle Aktien zusammengenommen kommen derzeit auf knapp 54 Prozent des Portfolios. Das ist vergleichsweise wenig, spiegelt Wieners nach wie vor negativen Ausblick aber nur ansatzweise wider. „Wir sehen strukturellen Gegenwind in Hülle und Fülle“, begründet der Brite mit Dienstsitz London. Die weltweite Verschuldung habe ein beispielloses Niveau erreicht, das Wachstum gehe zurück und Selbstzufriedenheit sei weit verbreitet. Für Wiener alles Anzeichen eines nahenden Bärenmarktes. Um darauf vorbereitet zu sein, hält der MFS-Manager derzeit etwas mehr als ein Fünftel des Portfolios in kurzlaufenden US-Staatsanleihen und weitere 14 Prozent in Cash.

Wiener kann es sich erlauben, mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg zu halten. Denn an neuen Käufern für seinen Fonds ist er momentan gar nicht interessiert. Seit der MFS Meridian Prudent Wealth im Sommer 2016 beim Volumen die Marke von 2 Milliarden Euro überschritten hat, dürfen nur noch Alt-Anleger frisches Geld einschießen – woran sich auf absehbare Zeit nichts ändern dürfte. Pech für alle anderen, die das Produkt aber zumindest im Auge behalten sollten.

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