LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 6 Minuten
ANZEIGE

4. Jahresinvestmentkonferenz Afrika Der Aufschwung trägt sich selbst

Seite 3 / 3



Plädoyer für das Zusammenlegen regionaler Finanzmärkte

Auch Paul-Harry Aithnard hat die afrikanischen Verbraucher als treibende Wirtschaftskraft des Kontinents im Visier. Er ist Vorstand der Eco Bank, die in 37 afrikanischen Staaten tätig ist. Aithnard erwartet angesichts der steigenden Einkommen einen rapide steigenden Bedarf an Finanzdienstleistungen.

Zwar bleiben Banken die dominierenden Akteure. Zugleich sind Banken und Pensionskassen die am schnellsten wachsenden Segmente. Schätzungen zufolge werden bis 2020 jährliche Steigerungsraten von durchschnittlich zwölf Prozent bei den verwalteten Vermögen erwartet. Nigeria, Ghana und Kenia seien dabei am weitesten fortgeschritten.

Auf institutioneller Ebene haben lokale Vermögensverwalter den größten Anteil der Mandate inne. Bedingt durch die flächendeckende Verbreitung von Smartphones spielen bei den finanziellen Transaktionen in Ländern wie Kenia und Ghana mobile Endgeräte die Schlüsselrolle. Zugleich mangelt es den meisten nationalen Börsenplätzen an kritischer Größe. Um ein flächendeckendes Angebot von Wertpapieren, Anleihen und Fondsprodukten zu gewährleisten, plädiert Aithnard deshalb für ein Zusammenlegen der regionalen Finanzmärkte. Ebenso notwendig sei es, Kapitalkontrollen abzubauen.

„Afrika – das neue Asien“

Für Finanzjournalist und Buchautor Christian Hiller gilt „Afrika – das neue Asien“ – so auch der Titel seines aktuellen Buches.
So erwarten führende Wirtschaftsinstitute ein Wirtschaftswachstum von fünf Prozent in diesem Jahr und von 6,2 Prozent für 2016. Damit liegt Afrika über dem Durchschnitt anderer großer Schwellenländer. Zugleich sei Afrika resistenter gegenüber Abschwüngen in der Weltkonjunktur geworden: Das zeige sich etwa darin, dass der Kontinent anders als etwa Russland oder Brasilien die sinkenden Rohstoffpreise gut weggesteckt hat.

Um das Bevölkerungswachstum zu meistern, setzen einzelne afrikanische Länder auf technologische Innovationen in Bildung und Gesundheitsversorgung. So halte in Äthiopien mit seiner unterentwickelten Verkehrsinfrastruktur die Telemedizin-Diagnose Einzug, um Patienten effizient zu versorgen. In Ruanda wiederum, das sich zu einem afrikanischen Vorzeigestaat entwickle, habe sich die Regierung von Paul Kagame das ehrgeizige Ziel gesetzt, in Zukunft jedes Schulkind mit einem PC-Tablet auszustatten.

Hiller ist davon überzeugt, dass Afrika auf einem guten Weg ist, einen selbsttragenden Aufschwung in die Wege zu leiten. Die größte Herausforderung sieht er darin, die Folgen der rapiden Urbanisierung wie Verkehrsinfrastruktur, Wohnraum und Umweltverschmutzung zu meistern.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.