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Acatis Aktien Global Fonds UI Einkäufer mit goldenem Händchen

Aktualisiert am Lesedauer: 4 Minuten
Mit dem Acatis Aktien Global Fonds UI setzt Unternehmensgründer Hendrik Leber das Anlagekonzept seines Vorbilds Warren Buffett seit nunmehr fast 20 Jahren um – mit kontinuierlichem Erfolg.

Hendrik Leber ist bekennender Fan der Value-Philosophie von Warren Buffett. Dieses Konzept prägt alle Fonds der von ihm gegründeten Investmentgesellschaft Acatis – der Acatis Aktien Global Fonds UI macht da keine Ausnahme. Mit dem Fonds ist Leber seit fast 20 Jahren weltweit auf der Suche nach Anlageideen, die auch Investmentlegende Buffett attraktiv fände. Dessen Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway ist daher auch im Fonds vertreten – aktuell mit einer Gewichtung von 3,6 Prozent.

Ein aktuelles Paradebeispiel für die Value-Strategie mit Fokus auf Unterbewertung, hoher Ertragskraft und überdurchschnittlich hohen Ausschüttungen sieht Leber unter anderem in Gilead Sciences: „Das Unternehmen ist Marktführer in den Bereichen HIV und Hepatitis C und erreicht diese Positionen entweder durch eigene Forschung oder geschickte Übernahmen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von acht war die Aktie Ende letzten Jahres unglaublich billig“, begründet Leber den Kauf.

Dabei geht er oftmals auch antizyklisch vor, und kauft Aktien, die von Investoren zu Unrecht vernachlässigt werden – etwa weil sie aus wenig attraktiven Ländern oder in momentan ungeliebten Branchen aktiv sind. Auch überschätzte Krisen nutzt Leber gern zum Kauf – so zum Beispiel bei der US-Bio-Supermarktkette Whole Food Markets, die prinzipiell mit sehr guten Unternehmenszahlen überzeugt. Dennoch war deren Aktie im Herbst 2015 aufgrund von Unregelmäßigkeiten bei der Etikettierung von Waren unter Druck geraten, was sich Leber zufolge jedoch längerfristig nicht gravierend auf die Geschäftsentwicklung auswirken dürfte.

Auf Sektorebene sieht Leber beispielsweise im Luxusgütersegment Chancen: „Die Branche leidet unter einer konjunkturellen Delle und einer schwächeren Nachfrage aus China. Viele Titel aus diesem Bereich sind daher günstig. Das dürfte sich wieder ändern, wenn der Konsum wieder anzieht“, so Leber.

Vor kurzem hat der Acatis-Gründer einige Titel mit einfacheren Geschäftsmodellen ins Portfolio geholt, die sich durch stetige Aufwärtsentwicklungen und gute Wertschöpfung auszeichnen. Beispiele hierfür sind Alphabet, Visa oder Continental. „Die Börsen reagieren zunehmend unberechenbarer, extremer und ungeduldiger als früher. Komplexe Vorgänge bei den Unternehmen werden von der Börse nicht mehr verstanden“, begründet Leber die Umschichtungen.

Aktuell liegt der regionale Schwerpunkt des Fonds auf US-Titeln mit einer Gewichtung von 65 Prozent, wozu neben Berkshire Hathaway und Whole Food Markets unter anderem Engagements in den US-IT-Firmen Oracle und Cisco beitragen.



Drei Fragen an Fondsmanager Hendrik Leber

DER FONDS: Welche Unternehmen gefallen Ihnen als Value-Investor derzeit besonders?

Hendrik Leber: Interessant finden wir zurzeit unter anderem Aktien aus der Automobilbranche. Sie wurden aufgrund des Abgasskandals bei VW in Sippenhaft genommen, daher lohnt sich hier ein genauerer Blick. Aktuell haben wir BMW mit einer Gewichtung von knapp 2 Prozent im Portfolio. Das Unternehmen hat kein Problem wie VW, wurde aber dennoch abgestraft. Auch im Finanzsektor sehen wir selektiv gute Chancen – etwa bei der Deutschen Pfandbriefbank. Versicherungen schauen wir uns ebenfalls genauer an.

Sie investieren benchmarkunahbängig. Inwiefern weichen Sie derzeit besonders stark vom MSCI World ab und warum?

Leber: Wir weichen deutlich vom MSCI World ab, weil die Mitgliedschaft im Index keinerlei Aussage über Qualität oder Bewertung eines Unternehmens macht. Auch sind Schwellenländer nicht im Index vertreten, während wir im Fonds derzeit mit rund 11 Prozent des Portfolios in China, Indien und Taiwan investiert sind. Wir meinen: Wenn man antritt, um besser zu sein als der Index, darf man den Index nicht nachahmen, sondern muss deutlich von ihm abweichen.

Welche Investments haben sich in jüngster Zeit besonders bezahlt gemacht?

Leber: Im Mai etwa legte die Deutsche Pfandbriefbank um 16,8 Prozent zu, gefolgt von Whole Foods Market mit 14,5 Prozent und Tata Motors mit 13,4 Prozent. Bei letzterem Unternehmen beispielsweise fiel der Gewinn im ersten Quartal 47 Prozent höher aus als von 25 Analysten geschätzt. Der Grund: 90 Prozent des Gewinns stammen von Jaguar Land Rover, die weltweit ein starkes Absatzplus erlebten. Das war genügend Munition für einen starken Kurssprung.

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