Anleihen-Kaufprogramm der EZB Die zweite Welle
Seit Juni 2016 kauft die Europäische Zentralbank (EZB) Unternehmensanleihen im Wert von rund sieben bis neun Milliarden Euro pro Monat. Dieses sogenannte Anleihe-Kaufprogramm läuft offiziell noch bis März 2017. Wie es danach weitergeht, ist unklar. Noch. Allein bis März 2017 wird die EZB allerdings rund sieben Prozent des Marktes an Non-Financial-Anleihen der Eurozone gekauft haben – so die Überschlagsrechnung unserer Experten.
Ein großer Käufer wie die EZB lässt viele weitere auf den Zug aufspringen. Angesichts der Rolle der Zentralbank nehmen die Handelsumsätze dabei derzeit ab. Viele Anleger kaufen einfach, um die Anleihen zu halten und eben nicht mehr zu handeln. Sie wollen so von der erwarteten Nachfrage durch die EZB profitieren. Deutliche Zeichen, dass nicht wenige Investoren so denken: Zwischen Ende Februar und Ende September 2016 flossen rund zwölf Milliarden Euro in ETFs auf Euro-Unternehmensanleihen. Das entspricht einem Plus von 40 Prozent im verwalteten Vermögen.
Investment-Grade-Produkte im Plus
Bislang konnten besonders Investment-Grade-Anleihen in ihrer Performance profitieren. Sie standen im Kauf-Fokus der EZB. Anleihen mit Bonitäten von BBB oder schlechter – bis hin zu Hochzinsanleihen – haben dagegen noch Potenzial. Auf sie könnte die Entwicklung im kommenden Quartal noch abfärben. Eine zweite Welle der Performance könnte so durch den Markt laufen.
Anleger können mit ETFs daran teilhaben. Wer sich umschaut, findet ein differenziertes Spektrum für die unterschiedlichen Kreditsegmente unter den Euro-Unternehmensanleihen. Das ermöglicht eine präzise Anlage in das Investment-Grade- oder eben auch BBB-, BB- bis hin zum Hochzins-Segment.