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Bei 9.850 Punkten fair bewertet DZ Bank senkt Kursziel des Dax – auf 11.000 Punkte bis Jahresende

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40 Prozent-Crash in China Insbesondere die Kursreaktionen am chinesischen Aktienmarkt sind aktuell atemberaubend. Nachdem es noch in der ersten Augusthälfte so aussah, als könne der Markt (CSI300) auf einem um ein Viertel ermäßigten Niveau konsolidieren, folgte nun die Wiederaufnahme des steilen Abwärtstrends. Allein in den letzten fünf Handelstagen verlor der chinesische Index nochmals 20 Prozent an Wert und notiert nun rund 40 Prozent unterhalb des im Juni erreichten Übertreibungsniveaus. Bisher hatten wir stets argumentiert, dass die aufgelaufenen Kursgewinne in China lediglich Buchgewinne waren, also keine wesentlich positive Auswirkung auf die chinesische Konjunktur hatten und insofern jetzt, da diese Buchgewinne weggeschmolzen sind, auch kaum negative Auswirkungen auf die Konjunktur zu befürchten seien. Zumal die chinesische Regierung über reichlich Werkzeuge verfügt, um nötigenfalls konjunkturstützend einzugreifen. Allerdings hatten wir AUCH angenommen, dass die bisher bereits ergriffenen regulatorischen Maßnahmen am Aktienmarkt einen Crash dieser Dynamik hätten verhindern sollen. Wie geht es weiter? In unserer Publikation „2016: Comeback der Fundamentaldaten“ vom 10. Juni dieses Jahres hatten wir für den DAX eine Zielmarke von 12.500 Indexpunkten per Jahresende 2015 abgeleitet. Diese setzte sich aus fundamental gerechtfertigten 11.000 Punkten zuzüglich eines Aufschlags zusammen, der das expansive Agierender Notenbanken, insbesondere der EZB, widerspiegelte. Weiterhin hatten wir argumentiert, dass es der deutsche Aktienmarkt dann 2016, wenn das Ende des geldpolitischen Impulses absehbar wird, nicht schaffen dürfte, dieses Niveau zu halten, OBWOHL die konjunkturellen Rahmenbedingungen (gute Dynamik, niedriger Ölpreis, steigende Unternehmensgewinne) auch 2016 vorherrschen dürften. Nach unserer Einschätzung hat das Marktgeschehen in China nun schneller als bisher erwartet dazu beigetragen, das Kursniveau des DAX an das fundamental gerechtfertigte Niveau anzupassen. Dass es im Zuge eines solchen Anpassungsprozesses wiederum zu einer Übertreibung (in diesem Fall nach unten)kommt, ist vor dem Hintergrund historischer Beobachtungen nicht ungewöhnlich. Der noch im Sommer erwartete nochmalige Anlauf auf das Allzeithoch ist nach dem starken Kursrückgang nicht mehr realistisch. Wir reduzieren daher unsere Prognose für das Jahresende 2015 auf 11.000 Punkte. Unsere Erwartung für die Jahresmitte 2016 in gleicher Höhe bleibt bestehen. Wir sind jedoch unverändert der Meinung, dass es zu früh ist, dem Aktienmarkt gänzlich den Rücken zu kehren, zumal die Alternativen rar sind. Auf dem aktuellen Niveau, d.h. bei annähernd durchschnittlicher (=“fairer“) Bewertung sowie deutlich unterhalb der 200-Tage-Linie werden deutsche Aktien aus taktischer Sicht interessant.

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