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Bert Flossbach über Inflation: „Die Enteignung hat begonnen“

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Zum Dessert, ein mächtiges Mousse au Chocolat, noch etwas zum Thema Sicherheit

Warum also gehen Investoren nicht stärker in Aktien? „Sie haben eine regelrechte Vola-Phobie, eine Wahnsinnsangst vor schwankenden Kursen“, so Flossbach. Vielen sitze das verlorene Jahrzehnt in den Knochen, zumal das kommende nicht viel mehr verspreche. Flossbach: „Das ständige Auf und Ab hat die Anleger mürbe gemacht.“ Ein Irrtum, denn gerade bei Inflation würden insbesondere Aktien globaler Unternehmen mit starker Marktstellung, hoher Preissetzungsmacht, stabilen Margen und soliden Bilanzen doppelt profitieren. Flossbach: „Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse von Aktien werden so stark steigen wie die Mietmultiplikatoren von Top-Immobilien in den vergangenen Jahren.“ Auch die Umsätze bekommen einen Inflationsschub, ebenso wie die Gewinne unter der Annahme konstanter Margen.

„Ein verlorenes Jahrzehnt gibt es meiner Meinung nach nicht“, sagt Flossbach. Erstklassige Unternehmen mit stabilen und wachsenden Cashflows, attraktiven Dividendenrenditen und soliden Bilanzen hätten ihren Anlegern seit Ende 1999 viel Freude gemacht. Als Beispiel nennt er den englischen Konsumgüterriesen Reckitt Benckiser. Kursgewinn seit Anfang des neuen Jahrhunderts: 508 Prozent, 16 Prozent pro Jahr. Und rechnet man die Dividende mit ein, kommt man sogar auf rund 18 Prozent pro Jahr. Das deutsche Pendant Henkel schaffte immerhin noch 150 Prozent, 7,7 Prozent pro Jahr. Inklusive Dividende kommt man auf knapp 9 Prozent pro Jahr.

„Risiko kann man nicht eliminieren, sonst landet man im größten Risiko, der Geldentwertung“, so Flossbach. „Man muss es verstehen.“ An Aktien komme man derzeit einfach nicht vorbei. „Zumal sie so günstig sind wie noch nie in der Geschichte.“

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