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Kryptowährungen Bitcoin ist kein Geld – aber was dann?

Bitcoin-Automat in einem Kaufhaus in Shanghai
Bitcoin-Automat in einem Kaufhaus in Shanghai: Der Großteil der Bitcoin-Einheiten ist im Besitz einiger weniger Marktteilnehmer. | Foto: IMAGO / Xinhua

Auch wenn viele das Gegenteil annehmen: Theoretisch und rechtlich betrachtet sind Kryptowährungen wie Bitcoin kein Geld. Denn Zahlungsmittel müssen drei Funktion erfüllen: Sie sind Tauschmittel sowie Rechnungseinheit und dienen als Wertanlage. Aktuell werden jedoch kaum Waren und Dienstleistungen in digitalen Währungen gehandelt. Bitcoin und Co. fehlt die Anerkennung als allgemeines Zahlungsmittel. Zwar wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Apps entwickelt, um sie besser nutzbar und salonfähiger zu machen. Bislang hat sich jedoch keine der Kryptowährungen fest etabliert.

Bitcoin-Investor Mark Cuban fasst es so zusammen: „Damit Kryptowährungen als Geld akzeptiert werden, müssen sie einfach in der Handhabung sein. Der Ablauf sollte reibungslos und für alle Beteiligten verständlich sein – auch für unsere Großeltern.“

Kein rechtlicher Rahmen für die Erlaubnis von Kryptowährungen

Damit sich ein Zahlungsmittel als Geld qualifiziert, muss ihm von einem Land der Status einer offiziellen Währungseinheit eingeräumt werden. Jüngsten Untersuchungen zufolge haben 80 Prozent der globalen Zentralbanken nach geltendem Recht nicht die Erlaubnis und keinen eindeutigen Rahmen, um die Verwendung digitaler Währungen zu erlauben. China hingegen hat 2020 ein Gesetz verabschiedet, dass der chinesischen Zentralbank dies ermöglicht: Die weltweit erste offizielle digitale Währung (Digital Currency Electronic Payment, DCEP) wurde aus der Taufe gehoben. Aber auch wenn sie digital ist – streng genommen handelt es sich bei der DCEP um keine Kryptowährung.

Gesetzlichen Status erhalten Zahlungsmittel in der Regel, wenn sie im Alltag einfach genutzt werden können. Um eine Kryptowährung zu verwenden, bedarf es einer entsprechenden digitalen Infrastruktur. Das macht es für Kryptowährungen schwierig, als offizielles Zahlungsmittel akzeptiert zu werden.

Bitcoin – Medium für Spekulanten

Bitcoin-Fans argumentieren derzeit, dass es sich dabei um einen investierbaren Vermögenswert handelt. Investierbar mag stimmen – im spekulativen Sinne. Aber ein Vermögenswert? Da sind wir uns nicht sicher.

Mit einem finanziellen Vermögenswert ist eine Einnahmequelle verknüpft. Zugegeben, es gibt Vermögenswerte mit einer Rendite von Null, zum Beispiel Rohstoffe. Gehandelt wird aber dennoch mit ihnen, weil sie einen praktischen Nutzen erfüllen. Kryptowährungen hingegen bieten weder regelmäßiges Einkommen noch haben sie einen Verwendungszweck.

Die Tatsache, dass Kryptowährungen einen Preis haben und handelbar sind, deutet darauf hin, dass Spekulationen ihre wichtigste „Existenzberechtigung“ sind. Der Preis unterliegt daher starken Schwankungen. Das wiederum wirft ein anderes Problem auf: Die Wertanlage.

Bitcoin ist keine Wertanlage

Damit etwas als Wertanlage dienen kann, muss es liquide und allgemein anerkannt sein. Zudem muss es eine gewisse Stabilität aufweisen. Kryptowährungen einschließlich des Bitcoins weisen keine dieser Eigenschaften auf. Der Handel leidet unter Illiquidität und Manipulationen aufgrund von „Bitcoin-Walen“. In der Kryptoszene steht der Begriff für Personen und Institutionen, die große Summen in Kryptowährungen halten.

Ende 2020 besaßen die Top-100-Wale schätzungsweise 13 Prozent des gesamten Bitcoin-Volumens. Dadurch kann der Markt leicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden – was in starken Preisbewegungen resultiert. Aufgrund der enormen Volatilität sind Kryptowährungen als Wertanlage also ungeeignet.

Mengenbegrenzung kein Vorteil, sondern ein Problem

Entgegen der üblichen Meinung, dass die begrenzte maximale Menge des Bitcoins ein Vorteil ist und den Wert schützt, ist es in der Tat ein erhebliches Problem. Die Begrenzung der Bitcoins, die „geschürft“ werden können, beträgt 21 Millionen Stück. Zum aktuellen Zeitpunkt sind bereits 18,6 Millionen im Umlauf.

Diese Beschränkungen machen Kryptowährungen als gesetzliches Zahlungsmittel ungeeignet, da die statische „Geldmenge“ den Zentralbanken die Möglichkeit nehmen würde, antizyklische Maßnahmen zu ergreifen. Derzeit profitieren Kryptowährungen von der weit verbreiteten Angst und dem Misstrauen gegenüber nationalen Währungen, die nicht an den Preis eines Edelmetalls wie Gold oder Silber gebunden ist.

Was kommt als nächstes?

China war früher die größte Anlaufstelle, wenn es um Bitcoin-Mining geht. Inzwischen ist das Reich der Mitte gegen den Handel sowie das Mining vorgegangen. Das verdeutlicht, wie schnell Regulierungsbehörden den freien, dezentralen Kryptomarkt einschränken könnten. China hat stattdessen eine offizielle digitale Währung mit zentraler Kontrolle eingeführt.

Was Befürworter der Kryptowährung nicht zu verstehen scheinen: Länder werden Schritte unternehmen, um ihre Währungssysteme sowie ihre Fähigkeit zur Besteuerung und Verwaltung der Wirtschaft zu schützen. Je mehr Menschen glauben, dass Kryptowährungen Geld sind, desto größer ist das Risiko staatlicher Eingriffe. Der aufkommende Trend der offiziellen digitalen Währungen ist ein Zeichen dafür, dass sich Zentralbanken zur Wehr setzen.

Wir sind der Meinung, dass die Kryptopreise irgendwann abstürzen werden. Das könnte durch eine Änderung der Geldpolitik oder der Vorschriften ausgelöst werden. Alternativ könnte es zu einem Crash kommen, weil die Preise so hoch sind, dass ähnlich wie beim niederländischen Tulpenwahn des Jahres 1637 neue Käufer keinen Zugang mehr zum Markt finden. Das würde zu einem Liquidationsprozess mit rasch fallenden Preisen führen, sobald Anleger zu verkaufen beginnen.

Wichtige Informationen:

Alle hier geäußerten Ansichten sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, basieren auf den verfügbaren Informationen und können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die einzelnen Portfoliomanagementteams können unterschiedliche Ansichten vertreten und für verschiedene Kunden unterschiedliche Anlageentscheidungen treffen. Der Wert von Anlagen und ihrer Erträge kann sowohl steigen als auch fallen und Anleger erhalten ihr Kapital möglicherweise nicht vollständig zurück.

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