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Blick auf die Märkte „Zentralbanken wollen US-Dollar schwächen“
Eurokurs im Aufwärtstrend
Doch was passiert mit dem Euro, wenn der US-Dollar geschwächt wird? Innerhalb des letzten Jahres wertete der Euro gegenüber dem Dollar von rund 1,40 auf 1,05 ab. Seitdem hält sich der Wechselkurs in einem relativ engen Band von 1,05 bis 1,15. Damit hat er sich auf einem Niveau eingependelt, das die Erwartung divergierender Zentralbankpolitiken in den USA und Europa, nämlich jene einer moderat straffenden Fed und einer weiter aggressiv lockernden EZB, einpreist.
Jede Abweichung von dieser eingepreisten Erwartung, wie wir sie etwa durch den unterstellten Schanghai-Akkord hätten, führt zu einer Aufwertung des Euro. Genau das passiert aktuell an der Märkten. Der Euro rangiert inzwischen wieder bei rund 1,14 zum US-Dollar. Misslich ist dies besonders für deutsche Aktien, die wegen ihres hohen Exportanteils sehr währungssensibel sind.
Auf den deutschen Aktienindex Dax wirkt sich diese Logik hingegen positiv aus. Angesichts der starken US-Konjunkturdaten erwarten nämlich viele Marktteilnehmer eine baldige Straffung der Geldpolitik seitens der Fed, was Druck auf den Euro und damit gute Nachrichten für deutsche Unternehmen bedeutet. Auf die robusten US-Arbeitsmarktdaten am Freitag reagierte der Dax folgerichtig mit einer teilweisen Korrektur seiner bis dahin verbuchten Tagesverluste. Manchmal funktionieren Finanzmärkte eben doch noch so, wie man es von ihnen erwartet.