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Börsenexperte Robert Halver Tiefdruckgebiet voraus

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Nicht zuletzt wird Trump weiter gegen die EU bzw. das transatlantische Bündnis wettern, obwohl es jahrzehntelang eine einzigartige Sicherheitsarchitektur sogar für die gesamte Welt bot. Vor allem seinem Lieblingsfeind Deutschland wird er mit Genuss gegen das Schienbein treten.

Exportüberschuss, Nato-Beitrag und russische Gaspipeline sind für ihn lohnende Wahlkampf-Munition. Dass seine Aktionen dem geopolitischen Einfluss Amerikas selbst schaden, interessiert ihn wenig. Alles ist erlaubt, solange es ihm nützt. America First heißt für ihn Trump First. Die neuen herzhaften Darbietungen des US-Präsidenten werden an den Aktienmärkten für wenig Entzückung sorgen.

Leider schafft es Europa bislang nicht, eigenes Gewicht auf die geostrategische Waage zu bringen. Der innere Zusammenhalt ist brüchig und kann - ähnlich wie bei einem zerstrittenen Ehepaar - nur mit teuren Geschenken zusammengehalten werden. Doch machen die mit 500 Milliarden Euro Beschenkten wenig Anstalten, sich mit Gegenleistungen in Form harter Reformen zu bedanken.

Aber nur damit werden sie längerfristig der Dauerrezession entkommen. Ansonsten droht entweder neuer Sprengstoff für das europäische Gemeinschaftswerk oder ein permanenter EU-Länderfinanzausgleich, der es erlaubt, noch mehr dem Müßiggang, dem Dolce Vita, zu frönen. Dazu passt eine EZB, die längst ohne rot zu werden, Staatsfinanzierung praktiziert. „Elvis has left the building“ hieß es früher nach Konzerten des King of Rock ‘n‘ Roll. Stability has left Europe heißt es heute bei uns.   

Betrachtet man schließlich auch noch die historische Überbewertung von Aktien, die nicht mehr nur sportlich ist, spricht in der Tat doch viel für kräftige Donnerwetter im Aktien-Sommer 2020, oder?

Doch auch die Hochs kommen nicht zu kurz

Ja, eine zweite Infektionswelle ist nicht auszuschließen. Doch verläuft die Epidemie in Europa deutlich weniger gravierend als in den USA. Zwar bilden sich in Deutschland Hotspots. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass hüben wie drüben Radikal-Lockdowns wie im März oder April angeordnet werden.

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