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Columbia-Threadneedle-Aktienexperte Philip Dicken Das politische Risiko in Europa ist zurück

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Unsere Einstellung ist weiterhin recht positiv und europäische Aktien (außer Großbritannien) stehen weiterhin in der Gunst unseres Vermögensallokationsteams: Der Markt erscheint angemessen bewertet, wenn auch nicht sonderlich billig, und die Zeichen stehen auf Wirtschafts- und Ertragswachstum. Wir behalten die Bewertungen jedoch im Blick, da einige unserer besten Unternehmen langsam teuer erscheinen, während diejenigen, die sich größeren Herausforderungen gegenübersehen, billiger geworden sind.

Wir müssen uns nun also die Frage stellen, ob diese zunehmenden Bewertungsunterschiede gerechtfertigt oder nachhaltig sind. Es gibt keine drastischen Änderungen unserer Einschätzungen, aber die Bewertungsargumente sind kritischer geworden.

Was sind die wichtigsten Chancen und Herausforderungen für Anleger in der zweiten Jahreshälfte?

Was die Herausforderungen betrifft, müssen wir Bewertungen gegen makroökonomische Ereignisse abwägen: Brexit, Handelskriege und Chinas Abschwung sind nur ein paar Beispiele. Wenn uns die Bewertung einer Aktie gegen Kursverluste schützt (also eine größere Fehlerspanne zulässt), könnte der Aktienkurs ein oder zwei solcher Ereignisse verkraften, ohne etwas abzubekommen. Wenn die Aktie jedoch bereits überbewertet ist, könnten externe Faktoren eine Kursschwäche und entsprechende Bewertungskorrektur zur Folge haben.

Das größte Risiko geht nicht unbedingt von schwachen Unternehmen aus, die angeschlagen sind, weil sich das vielleicht schon im Aktienkurs niedergeschlagen hat. Gefährlicher ist vielmehr eine gewisse Nachlässigkeit, wenn ein leistungsstarkes Unternehmen einfach zu teuer geworden ist. Bietet die Bewertung keinen Schutz gegen Kursverluste, könnten ihr makroökonomische Ereignisse zusetzen, sodass die Position sich in diesem Fall als Hemmnis für die Renditen der Kunden erweisen würde. Das ist die Herausforderung.

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