Coronavirus und Sars im Vergleich Wie die Aktienmärkte auf Epidemien reagieren
Wie sich das neuartige Coronavirus auf die Wirtschaft auswirkt, lässt sich noch nicht vollständig absehen. In China sollen sich mittlerweile mehr als 70.000 Menschen mit dem Virus infiziert haben, mehr als 1.700 kamen ums Leben. Nach wie vor breitet sich die Lungenkrankheit weiter aus – insbesondere in China.
Warum sind die Aktienmärkte dennoch bereits wieder auf Rekordjagd? DWS hat zum Vergleich die Sars-Epidemie aus dem Jahr 2003 herangezogen. Eine Grafik zeigt, wie sich Hongkongs Leitindex Hang Seng – die Stadt lag damals nah am Epizentrum der Krankheit – entwickelt hat, während sich die Krankheit ausbreitete. Den Tiefpunkt erreichte der Aktienmarkt demnach, kurz bevor die gemeldeten täglichen Neuinfektionen wieder zu sinken begannen.
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Der Vergleich mit der aktuellen Coronavirus-Epidemie zeige ein fast identisches Muster, so DWS. Viele Indizes hätten ihren Tiefpunkt Ende Januar erreicht, während die Anzahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen am 5. Februar ihren bisherigen Höhepunkt erreicht habe. „Die Märkte haben sich fast genau nach dem Muster von 2003 verhalten“, analysiert DWS.
Um Entwarnung zu geben, sei es aber noch zu früh. Das gesamte Ausmaß sei noch nicht absehbar, ebenso der wirtschaftliche Schaden. Zwangsferien, Reiseverbote und das Abschotten ganzer Regionen drücken die chinesische Wirtschaft im ersten Quartal kräftig nach unten, schreibt DWS. Durch grenzüberschreitende Wertschöpfungsketten könne es aber auch in anderen Ländern zu Produktionsausfällen kommen.