In Dax-Vorständen Frauen verdienen mehr als Männer
Frauen liegen bereits das siebte Jahr in Folge vorn: Top-Managerinnen deutscher Spitzenunternehmen (Dax, M-Dax und S-Dax) verdienen durchschnittlich in etwa 2,4 Millionen Euro und damit 348.000 Euro mehr als ihre männlichen Kollegen, das zeigt eine Studie von Ernst & Young (EY).
Die männlichen Vorstandmitglieder hatten 2021 durchschnittlich rund 2,1 Millionen Euro auf ihrem Gehaltszetteln – ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dagegen legten die Gehälter der Frauen etwas weniger – um 17 Prozent – zu. Insgesamt stiegen die Gehälter der Vorstände (ohne Vorstandvorsitzende) im Schnitt um 24 Prozent im Jahr 2021. Der Verdienst der Vorstandvorsitzenden (CEOs) wuchs um 23 Prozent.
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Der Gehaltsvorsprung weiblicher Vorstandsmitglieder ging allerdings über alle untersuchten Indizes von durchschnittlich 421.000 Euro im Jahr 2020 auf 348.000 Euro zurück – und war damit so niedrig wie zuletzt im Jahr 2017.
Aber: Fehlende weibliche Vorstandvorsitzende
Beim Vergleich der Vergütung von Frauen und Männern blieben aus Gründen der Vergleichbarkeit die Vorstandvorsitzenden außen vor, so die Studienautoren. Der Hintergrund: Es gebe nach wie vor nur sehr wenige Geschäftsführerinnen. Würde man Vorstandsvorsitzende mit einbeziehen, würden die deutlich höheren Gehälter die Statistik verzerren, so die Analysten. Beispielsweise erhielt im Dax – wo derzeit nur Bélen Garijo der Merck als weibliche Vorstandsvorsitzende vorsteht – ein Geschäftsführer im Jahr 2021 eine durchschnittliche Gesamtdirektvergütung von 6 Millionen Euro. Der Durchschnitt der jährlichen Direktvergütung aller Dax-Vorstandsmitglieder lag bei 3,9 Millionen Euro.