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Stolls Fonds der Woche So kannst Du vom starken Greenback profitieren

Wechselstube in Rio de Janeiro
Wechselstube in Rio de Janeiro: Mit dem starken Dollar streichen Anleger aus Europa, die US-amerikanische Wertpapiere im Depot haben, Währungsgewinne ein. | Foto: Imago Images / Agencia EFE

Um 9,1 Prozent sind die Preise in den USA im Juni im Jahresvergleich gestiegen. Teurer geworden sind vor allem Lebensmittel und Energie. Als Reaktion auf die hohe Inflation hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am Mittwoch den Leitzins um 0,75 Prozent abermals deutlich angehoben. Die Zinsen für Kredite und Sparkonten werden entsprechend steigen. Experten erwarten, dass die amerikanische Leitwährung, der US-Dollar stark bleiben wird. Auf Sicht eines Jahres legte der Greenback gegenüber dem Euro bereits um fast 14 Prozent zu.

Starker Dollar, schwacher Euro

Mit der jüngsten Anhebung vergrößert sich der Zinsunterschied zwischen den beiden wichtigsten Wirtschaftsräumen USA und Europa. Daran ändert der Zinsschritt der Europäischen Zentralbank (EZB) nur wenig. Zur Belastungsprobe für den Euro könnte das geplante EZB-Anleihekaufprogramm werden. Zwar bleibt abzuwarten, ob die Währungshüter tatsächlich italienische Schulden in großem Stil kaufen, das Vertrauen von Investoren erwecken derartige Geldverschiebungen innerhalb der Eurozone jedenfalls nicht. Im Gegenteil: Die EZB verliert so ihre Unabhängigkeit. Sie wird mehr und mehr zum Gläubiger von Staaten, die unter normalen Bedingungen ihre Staatsschulden nicht mehr bedienen könnten. Der Euro droht zur Weichwährung zu verkommen, dabei sollte er doch stark sein wie die D-Mark und nicht schwach wie die italienische Lira.

 

Der Greenback hat gerade wieder die Parität zum Euro erreicht. Experten erwarten, dass die Fed auch künftig die Leitzinsen stärker anheben wird als die EZB. Deren Handlungsspielraum ist aufgrund der hochverschuldeten südeuropäischen Länder eingeschränkt. Der US-Dollar dürfte deshalb in naher Zukunft für Anleger attraktiver bleiben. Die Stärke des Dollars spüren Verbraucher direkt im Geldbeutel. So werden beispielsweise viele Rohstoffe in Dollar abgerechnet. Das treibt die eh schon hohen Benzin- und Gaspreise zusätzlich nach oben.

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Währungsauftrieb verteuert Exporte

Zugleich werden Waren, die aus den USA nach Europa importiert und in Dollar abgerechnet werden, teurer. Der starke Dollar ist für exportierende US-Konzerne von Nachteil. Je stärker der Dollar, desto schwächer fallen die Gewinne aus. Für den US-Aktienmarkt ist das eine Belastung, wenn man bedenkt, dass rund 40 Prozent aller Unternehmen aus dem S&P 500 ihre Gewinne im Ausland erzielen. Gleichzeitig verbilligen sich importierte Güter aus dem Euroraum. Für Exportnationen wie Deutschland ist der schwache Euro hilfreich, da er Exportprodukte verbilligt und dadurch die Wettbewerbsposition exportierender Konzerne verbessert.

Euro-Anleger profitieren im Allgemeinen von einem steigenden Dollar, wenn sie US-Aktien besitzen. Besonders billig sind die Titel im historischen Durchschnitt allerdings nicht. Deshalb sollten Anleger ihr Kapital nicht blindlings in Richtung Amerika werfen. Mit der richtigen Fondsstrategie lassen sich jedoch günstige Aktien und Branchen ausfindig machen. So locken beispielsweise Finanztitel durch die Verluste der vergangenen Monate bereits wieder mit einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnissen und soliden Dividendenrenditen. Von der Stärke des Dollars profitieren außerdem Fonds-Investoren, die währungsgesicherte US-Dollar-Tranchen kaufen.   

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