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Fidelity-Analystenumfrage 2019 Gesundheitsbranche als Stimmungsaufheller

Fidelity fragt jedes Jahr seine Analysten aus aller Welt, was die von ihnen beobachteten Unternehmen für die kommenden zwölf Monate erwarten. Die Einschätzungen der Analysten basieren dabei nicht auf öffentlichen Makro- oder Mikro-Daten, sondern resultieren aus über 16.000 Gesprächen mit Unternehmensvertretern im jeweils vergangenen Jahr. Diese machten vor allem eines klar: Der starke Optimismus, der noch Anfang 2018 vorherrschte, ist weg. Heute herrscht Zurückhaltung in den Unternehmen. Das von Fidelity erstellte Stimmungsbarometer ist deutlich gesunken, global aber noch im positiven Bereich.

Auch wenn die dem Boom der vergangenen Jahre unweigerlich folgende Konjunkturflaute auf sich warten lässt, ist doch schon ein erstes Stottern zu vernehmen. Ein Drittel der Fidelity-Analysten berichtet, dass ihre Branchen langsamer wachsen oder sich in einer Rezession befinden – im vergangenen Jahr waren es nur 13 Prozent. Nur jeder fünfte Analyst kann diesmal Wachstum vermelden, 2018 war es noch jeder dritte. Sorgen bereiten vor allem nachlassende Konsumlaune und steigende Kosten für die Unternehmen, beides könnte die Gewinnmargen 2019 schmälern. Auch berichten nur noch 18 Prozent (2018: 48 Prozent) von steigenden Kapitalrenditen.

Trump ist nicht mehr Trumpf

Bislang hatte den vorigen Umfragen zufolge die Politik von Donald Trump einen eher positiven Einfluss auf die Unternehmen rund um den Globus – insbesondere auf US-Unternehmen. Das scheint sich jetzt zu ändern. Fast die Hälfte der Fidelity- Analysten weltweit sieht in den Maßnahmen des US-Präsidenten eine Belastung für ihre Branche. Vor allem bei den für Nordamerika zuständigen Analysten ist der Optimismus verflogen. Der Schub aus gesunkenen Steuern und weniger Regulierung lässt langsam nach. Die Geopolitik des Präsidenten sieht mittlerweile sogar knapp die Hälfte der Analysten als eine Belastung. Für noch mehr Unbehagen bei den Unternehmen sorgt der Handelskonflikt, der die Kosten für Importeure nach oben treibt und Exporteuren das Leben schwer macht. Für viele Branchen, darunter Konsum, IT, Energie und Industrie, erwarten die Analysten, dass der Protektionismus 2019 die Profitabilität der Unternehmen in den USA belastet.

Während sich in vielen Teilen der Welt die Stimmung abgekühlt hat, ist sie in China besonders stark eingetrübt. Nicht mehr nur ausländische Investoren sind skeptisch, sondern auch die chinesischen Unternehmen haben an Zuversicht verloren. Die Nachfrage in vielen Wirtschaftszweigen gehe spürbar zurück. Zwar ist durch geldpolitische Lockerungen ausreichend Liquidität am Markt vorhanden, nur gelange diese nicht bis zu den privatwirtschaftlichen Unternehmen. Auch in China ist der Handelskonflikt mit den USA ein wichtiger Faktor, insbesondere belastet die dadurch entstehende Unsicherheit die Unternehmen. Als potenziellen Stimmungsaufheller sehen die China-Analysten in fast allen Branchen ein staatliches Konjunkturprogramm. Dabei herrschen jedoch unterschiedliche Meinungen, wie dies aussehen sollte, wie viel Spielraum die Regierung dafür überhaupt noch hat und wie stark die Auswirkungen solcher Stimuli sein können.

Nachhaltigkeit gewinnt bei Unternehmen an Bedeutung, auch in China

Wirft man einen Blick auf die Branchen, springt sofort der Gesundheitssektor ins Auge. Hier hat sich die Stimmung weiter aufgehellt. Keiner der Gesundheitsanalysten glaubt, dass sich der Sektor abkühlt. Jeder fünfte sieht die Branche sogar mitten im Aufschwung. Die Firmen seien zuversichtlich für die Erschließung neuer Märkte und das ermutige sie zu investieren. Der demografische Trend zu einer alternden Bevölkerung beflügelt die Branche.

Auch zum Thema Nachhaltigkeit wurden die Analysten befragt. Etwas über 70 Prozent berichten, dass das Thema ESG (Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) im Alltag der Unternehmen an Bedeutung gewinnt. Besonders ernst genommen wird das Thema in Europa. Hier beobachten 92 Prozent der Analysten, dass einige oder sogar alle ihre Unternehmen ESG-Aspekte stärker in den Mittelpunkt rücken. Auch in China ist ein Sinneswandel zu erkennen. Durch den Druck ausländischer Investoren, vor allem aus Europa, steigen die Bemühungen chinesischer Unternehmen um mehr Nachhaltigkeit. Aber auch staatliche Initiativen stützen im Kampf gegen die hohe Umweltverschmutzung einen stärkeren ESG-Fokus.

 

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