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Flexibel und doch beständig anlegen – so geht‘s

Gottfried Urban, Neue Vermögen
Gottfried Urban, Neue Vermögen
Niemand weiß genau, wie sich die Schuldenkrise auf die Industrieländer auswirken wird. Ebenso wenig ist bekannt, welchen Wert nominale Geldeinlagen und Bargeld in zehn oder 20 Jahren haben werden? Auch die Zukunft der Lebensversicherung als beliebtester Kapitalanlage der Deutschen ist unsicher, da sie das meiste Geld in langlaufende Staatsanleihen investiert – was aber ist, wenn die Industrienationen ihr Schuldenproblem nicht lösen können?

Auf säkulare Zukunftstrends ist Verlass

Dieser fundamentalen Unsicherheit stehen jene säkularen Trends gegenüber, die die nächsten Jahrzehnte relativ unabhängig von politischen (Fehl)Entwicklungen oder exogenen Schocks bestimmen werden. So wird die Weltbevölkerung weiter deutlich wachsen und etwa zur Jahrhundertmitte ihren Zenit erreichen.

Stark zunehmen wird in diesem Zuge auch die so genannte Mittelschicht der heutigen Schwellenländer. Es liegt auf der Hand, dass Unternehmen von dieser demographischen Dividende profitieren, da die Nachfrage nach Konsumartikeln dramatisch zunehmen wird. Und das bedeutet: Langfristig ist es richtig, Geld in Aktiengesellschaften zu investieren, die Güter des täglichen Bedarfes produzieren.

Dies allein würde aber nicht genügen, da die Fokussierung auf bestimmte Branchen oder Anlageklassen sogenannte Klumpenrisiken mit sich bringt. Im Depot eines ausgewogenen Investors sollten sich deshalb auch Immobilien, Grund und Boden sowie eine kleine Dosis physisches Gold finden. Nicht zu vergessen: kurz laufende Unternehmensanleihen, die kontinuierlichen Ertrag bringen.

Antizyklisch kaufen und verkaufen

Doch die breite Streuung über verschiedene Sachwerte allein wäre unvollständig, da die Aktienkurse kurz- und mittelfristig nur lose mit dem Wirtschaftsverlauf verbunden sind. In turbulenten Börsenphasen verlieren daher auch gute Aktien an Wert. So befinden sich konjunkturunabhängige Aktien mit guten Dividendenrenditen, einem hohen Buchwert und einem durchdachten Geschäftsmodell aktuell auf einem historisch interessanten Kursniveau.

Aus dieser Tatsache ergibt sich automatisch ein antizyklischer Ansatz: Kaufen Sie, wenn die Kurse deutlich gefallen sind; verkaufen Sie, wenn sie deutlich gestiegen sind. Wenn bestimmte Anlageklassen zu gut gelaufen sind, empfiehlt es sich, die Gewinne bis auf die ursprüngliche Gewichtung mitzunehmen und sie in stark gefallene Anlageklassen zu investieren. Auf diese Weise bleiben Sie beständig flexibel –  und können sogar vom Wandel profitieren.

Zum Autor: Gottfried Urban ist Vorstand der Neue Vermögen AG in Traunstein und einer der Experten von www.vermoegensprofis.de.

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