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Geschlossene Immobilienfonds: Solide, sicher, 6 Prozent

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Gefragt sind zurzeit nicht nur  deutsche Core-Immobilien. Auch andere europäische Standorte sind beliebt. Holland hat es auf den Investitionslisten wieder nach oben geschafft. Der Büromarkt hat die Krise relativ unbeschadet überstanden. „Zwar sind die Kaufpreisfaktoren aufgrund der Zurückhaltung internationaler Portfoliokäufer auch in den Niederlanden leicht zurückgegangen. Im Gegensatz zu anderen Märkten erreichten sie damit aber lediglich wieder ihr Normalniveau und korrigierten so das leichte Ausnahmehoch der vorausgegangenen Jahre“, sagt Michael F. Seidel, Finanzvorstand von Lloyd Fonds. Das Emissionshaus ist seit 2006 in den Niederlanden aktiv, der Holland Den Haag ist sein vierter Holland-Fonds. Der Fonds investiert in ein Bürogebäude in einem neuen Businesspark in Den Haag. Im Prins-Willem- Alexander-Kwartier sollen bis Ende 2012 rund 150.000 Quadratmeter Bürofläche entstehen. Das Fondsobjekt ist eines der ersten Gebäude dort, Ende 2010 wollen zwei Unternehmen der KPMG-Gruppe den dann fertiggestellten neungeschossigen Neubau beziehen.

Der Mietvertrag für die 9.391 Quadratmeter Fläche und 204 Parkplätze läuft über zwölf Jahre und kann danach mehrmals von den Mietern verlängert werden. 20 Prozent der Fläche sind bereits nach fünf Jahren kündbar. Für den Hauptmieter (84 Prozent) bürgt die KPMG N.V. Amstelveen. Die niederländische Rating-Agentur Graydon bewertet die Beratungsgesellschaft im Finanz-Rating mit 7,8 (auf einer Skala von 0 bis zur Bestnote 10). Für das Gebäude hat der Fonds 30,1 Millionen Euro gezahlt, das 14,8-Fache der ersten Jahresmiete. Diese wird jährlich an die Steigerungen des Konsumentenpreisindex CPI angepasst. Niederländischer Büromarkt kam unbeschadet durch die Krise

Deutsche Anleger können sich über eine relativ geringe Besteuerung freuen, die unabhängig von den tatsächlichen Mieteinnahmen ist. In Holland wird eine fiktive Rendite von 4 Prozent des gebundenen Kapitals unterstellt, diese ist dann mit einem Satz von 30 Prozent zu versteuern. „Das führt faktisch dazu, dass der durchschnittliche Nettoertrag nur etwa einen Prozentpunkt unter der Bruttorendite liegt“, so Seidel. Der deutsche Fiskus berücksichtigt die Mieteinnahmen seit 2008 auch nicht mehr bei der Festlegung des individuellen Steuersatzes in Deutschland.

Eine breitere Streuung über europäische Core-Immobilien bietet der Metropolen Europa von Ideenkapital. Der Fonds beteiligt sich am Hines Pan-European Core Fund (HECF), den der amerikanische Immobilieninvestor, -entwickler und –manager Hines 2006 für institutionelle Investoren aufgelegt hat. Anleger wissen hier allerdings nicht, in wie viele und welche Gebäude sie letztlich investieren. Bisher sind sechs Objekte im Fonds: zwei Pariser Bürogebäude, ein Londoner Büroobjekt, eine Logistikimmobilie in Birmingham sowie je ein Bürohaus in Frankfurt und München. Im August übernimmt der Fonds zudem das bereits gekaufte Hamburger Objekt „Domkaskaden“.

Alle Immobilien haben bonitätsstarke Mieter, die Mietverträge enden zwischen 2013 und 2022. Grundsätzlich darf der nach Luxemburger Recht aufgelegte HECF in Core-Immobilien in der EU, Schweiz, Norwegen und Russland investieren, der Schwerpunkt liegt aber auf Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien. Mindestens 60 Prozent des Portfolios sollen Büroobjekte sein, die Fremdfinanzierung soll maximal 50 Prozent betragen.
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