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„Populistisches Metall“ Günstige Zeiten für Silber

Silberbarren
Silberbarren: Der kleine Bruder von Gold ist für Anleger ein durchaus spannendes Investment, sagt Jupiter-Profi Ned Naylor-Leyland. | Foto: Unsplash.com
Ned Naylor-Leyland, Foto: Jupiter

Wenn wir von Währungsmetallen sprechen, meinen wir Silber und Gold. Gold und Silber sind sozusagen Geschwister, haben aber unterschiedliche Persönlichkeiten. Früher hieß es, Gold sei das Geld der Könige, Silber das der Edelmänner und -frauen. Ich möchte hinzufügen, dass Silber zeitweise auch das bevorzugte gesetzliche Zahlungsmittel einer etwas weniger gesellschaftsfähigen Bevölkerungsgruppe war. Durch seine relative Erschwinglichkeit im Vergleich zu Gold hat Silber seine Wurzeln im gemeinen Volk. Im Volksglauben wurden Silber auch mystische Kräfte zugeschrieben. Zum Beispiel soll eine aus Silber gegossene Kugel die einzig wirksame Waffe gegen einen Werwolf oder eine Hexe sein – weshalb „Wunderwaffe“ im Englischen auch „silver bullet“ heißt.

Die traditionelle Rolle von Silber als echtes Zahlungsmittel zeigt sich in den weltweit im Umlauf befindlichen Silbermünzen und im britischen Pfund Sterling (die ersten englischen Silberpennies wurden aus Sterlingsilber geprägt). Normale Menschen kaufen Dinge mit Silber, nicht Gold. Es ist erschwinglich und ein natürlicher Wertspeicher. Wie Gold wird auch Silber schon immer zur Absicherung gegen die Inflation genutzt.

Übrigens ist Silber tendenziell volatiler als Gold – was die Wertschwankungen angeht, ist Silber so etwas wie Gold auf Steroiden. Wenn die Edelmetallpreise steigen, verteuert sich Silber in der Regel schneller als Gold. Umgekehrt verliert es auch schneller an Wert, wenn die Preise sinken.

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Silber-Squeeze wird sich fortsetzen

Manche bezeichnen Silber auch als das populistische Metall – ein Ruf, den das Metall über die Jahrhunderte erworben hat. Meiner Ansicht nach leben wir in einer Ära des Populismus. Das macht die Aussichten für dieses populistische Metall also besonders spannend.

Populismus zeigt sich in der Führung einiger Länder – ein prominentes Beispiel ist der ehemalige US-Präsident Donald Trump. Für mich sind auch der Run auf Kryptowährungen, Spekulationsblasen, das digitale Finanzwesen und die fortschreitende Dezentralisierung des globalen Finanzsystems Ausdruck eines zunehmenden Populismus. In diesen Entwicklungen wird die  berzeugung deutlich, dass wir traditionelle vertrauenswürdige Dritte wie Banken oder globale Reservewährungen wie den Dollar heute nicht mehr brauchen.

Das dramatischste jüngste Beispiel für die populistischen Züge des Silbermarktes war der Nachfrageboom Ende Januar und Anfang Februar, als sich Privatanleger über die Plattform Reddit auf das populistische Metall stürzten. Wir rechnen mit einer Fortsetzung des Silber-Squeeze. Was im Januar geschah, war nur ein erster sichtbarer Schritt.

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