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Infrastruktur-Investments „Genua darf sich nicht wiederholen“

Rainer Fritzsche ist Geschäftsführer des Anbieters für Infrastrukturanlagen Ovid Partner.
Rainer Fritzsche ist Geschäftsführer des Anbieters für Infrastrukturanlagen Ovid Partner. | Foto: Ovid Partner

Für den Brückeneinsturz in Italien macht die Regierung in Rom mangelnde Wartungsarbeiten verantwortlich – sicher ist das jedoch noch nicht. Fakt ist jedoch: Die Infrastruktur ist zu einem großen Teil in einem mangelhaften Zustand – nicht nur in Italien. 

In Deutschland gibt es insgesamt rund 140.000 Brücken. Circa 40.000 davon befinden sich auf Autobahnen oder Bundesstraßen. Die meisten sind aus Stahlbeton gebaut. Das ist ein Problem. Bekommt der Beton Risse kann Wasser eintreten und der ummantelte Stahl fängt an zu rosten. Vor diesem Hintergrund hält eine Stahlbeton-Brücke im Durchschnitt rund 50 Jahre. Die meisten Brücken in Deutschland wurden in den 60er und 70er Jahren gebaut und sind damit 50 Jahre und älter.

Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums sind gut zwölf Prozent der deutschen Autobahn- und Bundesstraßenbrücken in einem „nicht ausreichenden beziehungsweise ungenügenden Zustand“ – so das Ministerium. Im Klartext: Rund jede achte Brücke müsste saniert werden. Sonst kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass auch in Deutschland irgendwann Brücken einstürzen. Aber ein Unglück wie in Genua darf sich nicht wiederholen.

Hohe volkswirtschaftliche Schäden

Schon heute muss auf zahlreichen Brücken in Deutschland die Geschwindigkeit stärker als ursprünglich vorgesehen gedrosselt werden. Die Folge sind regelmäßig kilometerlange Staus. Andere Brücken werden für schwerere Fahrzeuge, also insbesondere Lkw, gesperrt. Die Brummis müssen dann Umwege fahren. Die damit verbundenen volkswirtschaftlichen Schäden sind enorm.

Straßennetze sind beileibe nicht der einzige Infrastrukturbereich, bei dem enormer Investitionsbedarf besteht. Betroffen sind auch Bahn- und Energienetze, Wasser- und Gasleitungen oder Flughäfen. Damit sind enorme Kosten verbunden. Allein der Großstadtflughafen BER bei Berlin wird nach dem heutigen Stand mehr als sieben Milliarden Euro kosten. Der Bahnhof Stuttgart 21 wird voraussichtlich noch teurer.

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