Bündnis aus Verbänden, Pools und Versicherern Initiative will DSGVO-Branchenstandard einrichten
Ein neuer Branchenstandard soll Vermittlern helfen, die Maßgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) rechtssicher umzusetzen. Das berichtet der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW. Erarbeitet hat den Standard ein Expertenteam von Versicherern, Pools, Interessenverbänden sowie Rechtsanwälten. Eine Reihe von Branchenverbänden, Maklerpools und -verbünden sowie Versicherungsunternehmen hat bereits bekundet, den Standard umsetzen zu wollen.
Kern des angepeilten Branchenstandards sind Vorlagen für bestimmte Dokumente. Mit ihnen werden Makler in ihrem Berufsalltag regelmäßig konfrontiert. Konkret geht es um
- Einwilligungserklärungen der Kunden zur Verarbeitung personenbezogener Daten,
- Risikovoranfragen, mit der sich Vermittler im Kundenauftrag bei Versicherern unverbindliche Informationen vor Vertragsschluss einholen können, und
- Informationen darüber, wie sensible Daten verarbeitet werden. Auch darüber müssen Vermittler ihre Kunden im Sinne des Datenschutzes aufklären.
Alle frisch erarbeiteten Dokumente sollen DSGVO-konform sein, versprechen die Initiatoren. „Für Maklerinnen und Makler bedeutet die Verwendung des Branchenstandards zunächst eine deutlich höhere Rechtssicherheit als die Verwendung individuell erstellter Formulierungen“, wirbt man beim AfW. Die Prozesse bei Bestandsübertragungen, Bestandsverkäufen und den erwähnten Risikovoranfragen würden den Profis so deutlich erleichtert. Versicherer wiederum sollten mit den Standardformularen deutlich einfacher und schneller Prüfungen durchführen können.
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„Die beiden standardisierten Einwilligungserklärungen sollen das Gros der regelmäßig vorkommenden Datenverarbeitungsvorgänge zwischen Versicherungsunternehmen und Versicherungsmaklern sowie deren Untervermittlern, Maklerpools und Intermediären abdecken“, heißt es vom AfW. Und weiter:
„Eine Variante betrifft das ‚normale‘ Antragsgeschäft und bildet hierfür die regelmäßig erforderlichen Einwilligungs- und Schweigepflichtentbindungserklärungen ab. Die zweite Variante ist speziell für den Bereich der nicht anonymisierten Risikovoranfragen im Bereich der Lebens-, Unfall- und Krankenversicherer konzipiert worden, bei denen regelmäßig sensible Gesundheitsdaten an die Versicherungsunternehmen übermittelt werden. Diese Variante enthält zugleich auch die für die Versicherer zur Bearbeitung der Risikovoranfragen erforderlichen Einwilligungserklärungen.“
Die jetzt erarbeiteten Standards wolle man regelmäßig aktualisieren und dabei regulatorische Änderungen und die aktuelle Rechtsprechung einbeziehen, heißt es vom AfW. Die Macher seien auch offen für Anregungen und Kritik.
Die genannten Einwilligungserklärungen sollen Maklern kostenlos als PDF zum Download angeboten werden. Im Sinne der Rechtssicherheit sollten Makler und Vermittler die Dokumente tunlichst unverändert übernehmen, rät man beim AfW.
