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KI im Fondsmanagement Schneller und smart

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Das runden die Amerikaner mit der Suche nach den aussichtsreichsten Firmen darunter ab, indem sie Millionen Patente unter die Lupe nehmen. Der so aufgebaute Index enthält bis zu 100 Unternehmen, die zu den Gewinnern von morgen gehören sollen. Bislang fallen die Ergebnisse allerdings noch mau aus. Seit seiner Auflegung am 5. Februar gewann der Xtrackers-ETF ein Prozent an Wert hinzu (Stand 14. August 2019). Die Fondskategorie Technologieaktien weist für den gleichen Zeitraum ein Plus von knapp 11 Prozent auf.

Mit cleveren Computern die Titelauswahl voranbringen zu können, nimmt auch Branchenprimus Blackrock für sich in Anspruch. So kommt Rechen-Power bei der systematischen Advantage-Fondsfamilie zum Tragen, die seit Juni 2018 auch deutschen Privatanlegern zugänglich ist. Diese können zwischen sechs Varianten wählen, die gefragte Anlageregionen abbilden und mithilfe ausgeklügelter Computerprogramme bis zu 2 Prozentpunkte mehr als die jeweiligen MSCI-Indizes erzielen sollen. Mit laufenden Gebühren von jährlich 0,3 bis 0,6 Prozent kosten die Fonds kaum mehr als ein ETF. Zum Vergleich: Der Xtrackers-AI-ETF etwa liegt bei 0,35 Prozent Gebühren pro Jahr.


Die Portfolios stimmen Blackrock zufolge zu rund 70 Prozent mit der Benchmark überein und dürfen Titel wählen, die gar nicht im Vergleichsindex sind. Neben Unternehmensergebnissen will das zuständige 80-köpfige Team zunehmend mehr alternative Datenquellen nutzen. Anfangs flossen nur Fundamentalwerte in die Analyse ein, später kamen unter anderem die Stimmung von Analysten sowie das Makro-Umfeld hinzu. Inzwischen hilft auch Big Data bei der Bewertung der Aktien.

So sind beispielsweise in den USA Informationen erhältlich, wie viele Personen sich in der Nähe von McDonald’s-Filialen ins WLAN einloggen oder über einen GPS-Tracker dort identifizierbar sind. Das lässt auf die Umsätze der Burger-Brater schließen. Außerdem wertet Blackrock Satellitenbilder aus, um die Parkplatzbelegung von Einkaufszentren zu registrieren. Bei dem Datenangebot liegen die USA mit Abstand vorn, dann folgt Europa.

Die Ergebnisse fallen auseinander: Während der Blackrock Advantage Europe Equity (IE00BDFD9C92) seit Start der Fonds-Reihe am 4. Juni 2018 rund 6 Prozent verloren hat und damit 2 Prozentpunkte mehr als Europa-Aktienfonds im Schnitt, toppt der Advantage World Equities mit 5,3 Prozent die Vergleichskategorie um exakt das Doppelte. Die automatisierte Portfoliokonstruktion empfiehlt die Transaktionen, macht menschliche Experten indes nicht überflüssig. Diese müssen nach wie vor interessante Datenquellen finden, deren Validität prüfen und die Ergebnisse dann richtig interpretieren.

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