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Krautzbergers Kosmos Der Zentralbank-Effekt wird überschätzt

in Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 2 Minuten
Michael Krautzberger, Leiter des europäischen Anleihe-Teams bei Blackrock
Michael Krautzberger, Leiter des europäischen Anleihe-Teams bei Blackrock
Vor allem deutsche Staatsanleihen sind im Zusammenhang mit den EZB-Käufen immer wieder Gegenstand der Diskussion. Mitunter ist die Rede davon, dass die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ohne die zusätzliche Nachfrage vonseiten der Notenbank bei 2,5 Prozent liegen könne – statt aktuell nahe null. Unserer Ansicht nach wird der Effekt durch die EZB-Käufe überschätzt, gerade auch in Deutschland. Wir gehen davon aus, dass die Bund-Rendite ohne die EZB-Käufe in etwa bei 0,8 bis 0,9 Prozent liegen dürfte.

Zudem herrscht mitunter der Eindruck, die EZB reduziere mit ihren Anleihenkäufen die Risikoprämien südeuropäischer Staatsanleihen sehr stark. Doch die Renditedifferenz zwischen deutschen und spanischen Papieren mit dreißigjährigen Laufzeiten beträgt rund 2 Prozentpunkte. Dies ergibt über die gesamte Laufzeit hinweg einen Unterschied von 60 Prozent des Anlagebetrags. Langlaufende spanische Staatsanleihen rentieren außerdem teilweise höher als entsprechende spanische Unternehmensanleihen oder Pfandbriefe. Insofern preist der Markt die Ausfallwahrscheinlichkeit offenbar nach wie vor angemessen ein.

Darüber hinaus ist immer wieder von den ungewöhnlich niedrigen Renditen als Folge der EZB-Politik die Rede, die attraktive Anlagechancen zur Seltenheit machten. Dabei bieten sich teilweise ganz neue Renditequellen: Beispielsweise liegt der Renditeabstand zwischen 10- und 30-jährigen spanischen Staatsanleihen heute in etwa doppelt so hoch wie zwischen 10- und 30-jährigen deutschen Papieren. Ein ideales Umfeld für Relative-Value-Strategien – anders als vor etwa zehn Jahren, als die Zinskurven beider Länder nahezu identisch verliefen.

Die genannten Beispiele zeigen erstens: Die Anleihenkäufe der EZB haben den Markt deutlich weniger verzerrt, als wir es in Übertreibungsphasen wie 2006 ohne Unterstützung der EZB erlebt haben. Und zweitens ist der Markt keineswegs uninteressant, sondern bietet ganz neue Anlagechancen.
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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.
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