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Lokalwährungsanleihen: Hohe Zinskupons plus Währungsgewinne

Lokalwährungen im Blickpunkt: Chinas Renminbi<br>Foto: Fotolia
Lokalwährungen im Blickpunkt: Chinas Renminbi
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Staatsanleihen von Schwellenländern gab es lange Zeit vor allem in Hartwährung, insbesondere in US-Dollar. Seit einiger Zeit boomt jedoch der Markt mit Anleihen in lokaler Währung. Grund 1: Hohe Staatsverschuldung und expansive Geldpolitik belasten die vermeintlich stabilen Währungen. Grund 2:  Viele Emerging Markets haben sich äußerst positiv entwickelt, neben hohen Zinskupons können Anleger auf Währungsaufwertungen hoffen.  

„In den vergangenen zehn Jahren wurde in vielen Emerging Markets die Infrastruktur ausgebaut, politische Institutionen stabilisiert und die Abhängigkeit vom Kapital der Industrieländer reduziert“, so Kappeler. Gerade aus der letzten Krise haben sich die aufstrebenden Länder besser erholt als die entwickelten Nationen.  Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für die Schwellenländer 2011 mit einem Wirtschaftswachstum von 6,5 Prozent, für die Industrieländer nur mit 2,4 Prozent. Diese Aufholjagd wird sich fortsetzen.

Emerging Markets: Verschuldung sinkt, Kreditqualität steigt

Bei den Schulden zeigt sich ein gegenläufiger Trend. Die durchschnittliche Verschuldungsquote der G20-Industrieländer liegt bereits über 100 Prozent bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt und wird nach IWF-Schätzungen weiter steigen. In den ohnehin nur niedrig verschuldeten G20-Emerging Markets hingegen soll die Quote weiter Richtung 25 Prozent sinken.

Ein weitere gegenläufige Entwicklung: Die Kreditqualität in den Emerging Markets verbessert sich, in den Industrieländern geht die Tendenz nach unten. „Das Ausfallrisiko ist in den Emerging Markets  teilweise geringer als in Industriestaaten“, sagt Kappeler. Darüber hinaus sei zu erwarten, dass Anleger dank der rosigen Zukunftsperspektiven von einem langfristigen Rückgang der Risikoprämien für Staatsanleihen aus Emerging Markets profitieren.

Inflation sorgt für Währungsaufwertung

Ein Risiko der Schwellenländer, das es zu beobachten gilt, sei die hohe Inflation, so Richard House  Leiter des Bereichs Emerging Markets Anleihen bei Threadneedle. „In den meisten Fällen versuchen die Regierungen, die Teuerung mit vernünftigen Maßnahmen einzudämmen“, so House.  Inflation ist jedoch nicht nur Risiko, sondern auch Chance: „Internationaler Druck und die hohen Inflationsraten veranlassen immer mehr Zentralbanken dazu, nebst klassischen Zinserhöhungen auch ihre Währung verstärkt aufwerten zu lassen“, so Kappeler. Insbesondere die asiatischen Währungen hält er für unterbewertet.

Auch House rechnet mit Aufwertungen.„Um den Druck auf ihre Währungen abzumildern, kaufen die Regierungen klassischerweise Dollar oder andere internationale Währungen. Diese Politik wird nicht mehr lange anhalten.“  Stattdessen rechnet er damit, dass sie künftig moderate Aufwertungen ihrer Währungen zulassen.

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