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in Stolls FondseckeLesedauer: 8 Minuten

Stolls Fondstrends Mit Qualitätsunternehmen durch turbulente Börsenzeiten

Apple-Store in Shanghai
Apple-Store in Shanghai: Das Unternehmen aus Cupertino verfügt über eine hohe Preissetzungsmacht. | Foto: imago images / VCG

Die anhaltend hohe Inflation stellt Anleger gleich vor mehrere Probleme. Zum einen frisst sie Bargeld und Sparguthaben förmlich auf. Weil die Notenbanken jetzt gegensteuern, steigt dadurch auch die Gefahr einer Rezession. Das sorgte in den letzten Wochen und Monaten für reichlich Panikverkäufe auf dem Börsenparkett. Insbesondere traf es Wachstumsaktien mit hohem Verschuldungsgrad. Von diesen hatten sich Investoren hohe Profite versprochen – ihre Unternehmensgewinne liegen jedoch in ferner Zukunft! Zudem lastet die Inflation wie ein Stein auf Unternehmen, weil deren Produktionskosten teils massiv in die Höhe schießen. Und die Kaufkraft der Verbraucher schwindet zusehends.

Stabile Geschäftsmodelle bei hoher Inflation

In diesem Zusammenhang empfiehlt Kevin Dreyer, Portfoliolenker beim amerikanischen Assetmanager Gabelli, strikt auf Qualität zu achten. Laut Dreyer sollten sich Investoren jetzt auf Unternehmen mit hoher Preissetzungsmacht konzentrieren. Diese Firmen böten in der Regel einzigartige Produkte an und sind auf Märkten mit hohen Eintrittsbarrieren und wenig Wettbewerb tätig.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Preisanstiege führen hier laut Dreyer nicht automatisch zu einem Nachfragerückgang. „Meine Vorliebe gilt Franchises und Unternehmen mit hohem Cashflow“, sagte der Manager in der vergangenen Woche auf der Morningstar Investment Conference.

„Unternehmen mit einer hohen Preissetzungsmacht können die Inflation leicht bewältigen und sogar davon profitieren.“ Im Gabelli Asset Fund, den Dreyer zusammen mit dem legendären Milliardär und Investor Mario Gabelli leitet, gehören Firmen wie Deere & Co, Berkshire Hathaway, Diageo oder Swedish Match zu den Favoriten. Seit Auflage im Jahr 1986 übertrifft der Fonds mit einer Wertentwicklung von fast 12 Prozent den S&P 500 im Schnitt um einen halben Prozentpunkt pro Jahr. In Deutschland gibt es das Portfolio nicht zu kaufen. Anleger, die von Gabellis Aktien-Expertise profitieren möchten, können sich jedoch den Gamco US All Cap Value ins Depot legen.

Unternehmen mit Preissetzungsmacht

Dreyer steht mit seiner Meinung keineswegs allein da. Auch andere Investoren raten dazu selektiver vorzugehen. „Die Preissetzungsmacht wird angesichts der anhaltenden Inflation und des Kostendrucks immer wichtiger werden“, meint David Kostin, Chefstratege für US-Aktien bei Goldman Sachs, und rät Anlegern zu entsprechenden Titeln wie Coca-Cola, Alphabet oder Nike. „Aktien mögen keine Deflation, aber auch keine hohe Inflation“, stellt Ronald Stöferle vom Liechtensteiner Fondsanbieter Incrementum fest. Alle Aktien zu verkaufen wäre keine gute Idee, man müsse genauer hinschauen und nach Firmen mit Preissetzungsmacht Ausschau halten.

Wer den Ratschlägen der Experten folgen möchte, ohne selbst umfangreiches Research zu betreiben, sollte einen Blick auf Fonds oder ETFs werfen, die in erster Linie robuste Unternehmen bevorzugen, sprich: Firmen mit Preissetzungsmacht, starken Marken, hohen Cashflows und überschaubarer Verschuldung – im besten Fall alles in Kombination!

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