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in Die 100 FondsklassikerLesedauer: 3 Minuten

Neue alte Geld-Magneten Welche Fondsklassiker beim Kassensturz besonders gut abschneiden

Die seit Auflegung konstant guten Ergebnisse bescheren dem JPM Global Income von Michael Schoenhaut (links) weiter Milliardenzuflüsse, während der Carmignac Patrimoine von David Older stetig an Volumen verliert.
Die seit Auflegung konstant guten Ergebnisse bescheren dem JPM Global Income von Michael Schoenhaut (links) weiter Milliardenzuflüsse, während der Carmignac Patrimoine von David Older stetig an Volumen verliert.

Momentaufnahmen sind trügerisch. Im laufenden Jahr bewegen sich der JPM Global Income (ISIN: LU0395794307) und der Carmignac Patrimoine (FR0010135103) nahezu parallel – mit einer nicht berauschenden, aber für Mi­schfonds trotzdem ordentlichen Perfor­mance von rund 8 Prozent (Stichtag: 22. Juli 2019). Dasselbe Bild gab es schon einmal, zwischen August 2011 und August 2015: In diesem Zeitraum erzielten Anleger mit beiden Fonds jeweils einen Zuwachs von knapp 30 Prozent.

Ganz anders dagegen die Langfristbe­trachtung. Seit der Auflegung im Dezem­ber 2008 liegt der JPM Global Income 66 Prozentpunkte vorn (siehe Chart unten). Was der Chartverlauf darüber hinaus offenbart: Die Wertentwicklung des Patrimoine ver­läuft wesentlich unruhiger. Kein Wunder deshalb, dass derzeit auch die Mittelbewe­gungen bei beiden Fonds komplett kon­trär verlaufen. Der Carmignac Patrimoine kämpft seit Jahren mit Rückflüssen, seit Ende 2016 sank das Volumen von 24 Mil­liarden Euro auf weniger als 13 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2019 flossen dem Analysehaus Morningstar zufolge netto 2,6 Milliarden Euro ab. Demgegenüber zog der JPM Global Income weitere 1,4 Milliarden Euro Kundengelder an, das Volumen beträgt nun 27 Milliarden Euro nach 17 Milliarden Euro Ende 2016. Kein anderer der von DAS INVESTMENT defi­nierten 100 Fondsklassiker kann da mithalten.


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Wie bereits bei einer gleichlautenden Anfrage Anfang 2018 sieht Fondsmanager Michael Schoenhaut allerdings nach wie vor keine Probleme, das eingesammelte Geld unterzubringen. „Das Portfolio ent­hält eine Vielzahl von Anlageklassen, von denen die meisten sehr groß und liquide sind“, sagt Jakob Tanzmeister aus dem Multi­-Asset-­Team von J.P. Morgan Asset Management. Erst wenn das Volumen „substanziell“ weiter anwachse, könnte das die Bewegungsfreiheit in kleineren Märkten wie dem für hypothekenbesi­cherte Anleihen einschränken. Momentan gebe es allerdings auch dort keine Prob­leme. Zudem habe Schoenhaut die Möglichkeit, bei weiteren Zuflüssen auf andere, bislang noch nicht in die Anlagepolitik einbezogene Märkte auszuweichen. Mit anderen Worten: Ein Annahmestopp für neue Kundengelder steht beim JPM Global Income auf absehbare Zeit nicht ins Haus.

Solange Schoenhauts Team weiter lie­fert, dürfte die Nachfrage im aktuellen Nullzinsumfeld kaum versiegen. Dasselbe gilt auch für einige andere in der Vergan­genheit überdurchschnittlich erfolgrei­che Mischfonds-­Klassiker, die mehr als 10 Milliarden Euro verwalten oder auf diese Marke zusteuern. Allen voran für den 15 Milliarden Euro schweren Floss­bach von Storch Multiple Opportunities (LU0323578657, Nettozuflüsse im ers­ten Halbjahr 850 Millionen Euro), aber zum Beispiel auch für den immerhin halb so großen DWS Concept Kaldemorgen (LU0599946893, plus 965 Millionen Euro).

Einem ähnlichen Abwärtssog wie der Carmignac Patrimoine sehen sich dagegen der Nordea Stable Return (LU0227384020, minus 1,2 Milliarden Euro) und der Black­rock Global Allocation ( LU0072462426, minus 1,4 Milliarden Euro) ausgesetzt. Bei Letzterem etwas überraschend, denn das Blackrock-­Multi­-Asset-­Team um Russ Koesterich hat weder 2018 noch im bis­herigen Jahresverlauf enttäuscht. Ganz anders als der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen, der im ersten Halbjahr 2019 als einer der ganz wenigen Fondsklassiker nicht vom positiven Kapitalmarktumfeld profitieren konnte. Dort musste Fonds­manager Frank Fischer bis Ende Juni zwar nur Nettorückflüsse von 367 Millionen Euro hinnehmen. Gemessen am per Ende 2018 ausgewiesenen Fondsvolumen von 2,6 Milliarden Euro sind das jedoch mehr als 14 Prozent.

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