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Aktualisiert am 07.07.2023 - 10:42 Uhrin JapanLesedauer: 9 Minuten

Pilnys Asia Insights China und Japan vergreisen und ein junges Indien strahlt – oder etwa nicht?

Menschen in Mumbai begrüßen das neue Jahr
Menschen in Mumbai begrüßen das neue Jahr: Indien wird in diesem Jahr erstmals China als bevölkerungsreichstes Land der Welt überholen. | Foto: Imago Images / Hindustan Times

Die Vereinten Nationen, deren Bevölkerungsschätzungen bis ins Jahr 1950 zurückreichen, gaben im November 2022 bekannt, dass die Weltbevölkerung die Acht-Milliarden-Grenze überschritten hat. Gerade einmal elf Jahre zuvor hatte sie die Sieben-Milliarden-Grenze überschritten. Das rasante Wachstum beruht auf deutlichen Verbesserungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, die die Lebenserwartung erhöht haben. Asien zeigt ein komplexes Bevölkerungsgebilde von jungen und wachsenden Ländern und alternden, schrumpfenden Ländern.

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Neben China mit 1,426 Milliarden und Indien mit 1,417 Milliarden Einwohnern lebten 2022 in fünf weiteren asiatischen Ländern mehr als 100 Millionen Menschen. In Indonesien leben 276 Millionen Menschen, in Pakistan sind es 236 Millionen, in Bangladesch 171 Millionen, in Japan 124 Millionen und auf den Philippinen 116 Millionen. Vietnam mit 99 Millionen Menschen dürfte alsbald folgen.

Es gibt junge Länder mit einem Durchschnittsalter von 20 Jahren, wie Indien (27,9 Jahre), Pakistan (20,4) und die Philippinen (24,7), sowie alte Volkswirtschaften mit einem Durchschnittsalter von 40 Jahren, wie Japan (48,7) und Südkorea (43,9). Die Kluft zwischen Jung und Alt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten rasch vergrößert, was sich zunehmend auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirkt.

Eine wachsende und junge Bevölkerung bringt Chancen, aber auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich – von der Armutsbekämpfung bis zur Bildung. Indien ist auf der Überholspur und will schon 2028 Japan und Deutschland verdrängt haben, um hinter den USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt zu sein. Fast eine Milliarde Inder sind im arbeitsfähigen Alter zwischen 16 und 66 Jahren. Nach den Prognosen der Vereinten Nationen wird die Bevölkerung Indiens von 2022 bis 2023 um etwa 11 Millionen auf 1,43 Milliarden Menschen steigen.

 

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Mit 17 Prozent der Weltbevölkerung, aber nur 2,4 Prozent der Landfläche und 4 Prozent der Wasserressourcen sieht sich Indien reichlich Chancen, aber auch Herausforderungen gegenüber. Die indische Regierung spricht daher in ihrem Bericht „Youth in India 2022“ von einem demografischen Fenster der Möglichkeiten, einem „youth bulge“.

Aufstieg Indiens in die Weltliga?

Im Zuge des demografischen Wandels sowie der sich dadurch ändernden sozialen Dynamik und des technologischen Fortschritts kann und soll die junge Bevölkerung einen zentralen Beitrag zum Aufstieg Indiens in die Weltliga leisten. Vorausgesetzt, Herausforderungen wie Zugang zu Bildung und Arbeit sowie soziale Ungleichheit und Korruption werden gemeistert.

Die Weltbank schätzt, dass Indien in den nächsten 15 Jahren 840 Milliarden Dollar in die städtische Infrastruktur investieren muss, um seine wachsende Bevölkerung zu versorgen. Diese übt zusätzlichen Druck auf die bereits überlastete Infrastruktur und die Dienstleistungen in den indischen Städten aus, etwa durch größeren Bedarf an sauberem Trinkwasser, zuverlässiger Stromversorgung, effizientem und sicherem Straßenverkehr.

Indien rechnet für 2023 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von rund 7 Prozent – das höchste aller großen Volkswirtschaften. Das Schlimmste der Covid-Pandemie scheint zudem vorbei zu sein. Dennoch hat das Land weiterhin mit einer hohen Arbeitslosenquote von rund 8 Prozent zu kämpfen. Das zeigt, dass Indien nicht genügend Arbeitsplätze schafft, um die wachsende Bevölkerung zu versorgen. Indiens Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) wächst jährlich um mehr als zehn Millionen Menschen, doch ein Umfeld, um ein menschenwürdiges Leben zu führen, ist noch nicht garantiert.

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