LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FondsLesedauer: 3 Minuten

Private-Label-Fonds Frau Müller, worauf sollten Vermögensverwalter bei der Wahl der richtigen Plattform achten?

Seite 2 / 2



Haben Sie ein, zwei Tipps, worauf Vermögensverwalter bei der Auswahl der richtigen Plattform für Private-Label-Fonds achten sollten?

Müller:
Wichtige Kriterien sind die Nachhaltigkeit der Unternehmensstrategie der Kapitalverwaltungsgesellschaften, kurz KVG, der Service- und Erfahrungslevel und die individuelle Betreuung. Essenziell sind Unabhängigkeit und ein klar fokussiertes Geschäftsmodell ohne Interessenkonflikte. Solche Konflikte können häufig aufgrund fehlender Konzernunabhängigkeit entstehen. Eine eigene Fondspalette des Anbieters oder Quersubventionen des Angebots über die angebundene Verwahrstelle könnten zum Nachteil werden.

Auch besteht die Gefahr, dass durch einen konzerneigenen Rentenhandel oder bei Fremdwährungs- und Derivategeschäften versteckte Kostentreiber entstehen. Die KVG der Zukunft ist strategischer Partner in der Unternehmensplanung mit flexiblen Services. Sie entlastet den Fondsinitiator und ermöglicht ihm die Konzentration auf seine Kernaufgaben Asset Management, Kundenbetreuung und Vertrieb.

Das Private-Label-Fondsgeschäft internationalisiert sich. Sind die deutschen Vermögensverwalter darauf eingestellt?

Müller:
Länderspezifische Anforderungen stellen für deutsche Fondsinitiatoren oftmals die größte Hürde dar, um neue Vertriebswege zu erschließen. Hier unterstützen wir als erfahrener Partner unter anderem bei Reporting und Vertriebszulassung. Universal-Investment übernimmt bei der Genehmigung zum öffentlichen Vertrieb im Ausland etwa die erforderliche vertragliche Anbindung von Zahlstellen und gesetzlichen Vertretern. Damit ist ein Fonds vertriebsfähig, kann aber noch nicht automatisch geordert werden. Daher bieten wir umfangreiche Services, um die tägliche Arbeit zu erleichtern. Hierzu zählen unser großes internationales Netz von Fondsabwicklungsplattformen oder die Abrechnung von Bestandsprovisionen.

Obwohl die Nachfrage nach Private-Label-Lösungen kontinuierlich steigt, geht die Zahl der entsprechenden Fondsanbieter zurück. Hat der Markt ein Problem?

Müller: Nein, ganz im Gegenteil – die Qualität im Markt steigt. Es ist keine Konsolidierung im Sinne von Fusionen und Übernahmen erkennbar. Die Anbieterzahl geht dennoch zurück, weil der Regulierungs- und Kostendruck die KVGs zunehmend belastet. Ohne eine bestimmte Größe und ohne nachhaltiges Wachstum kann eine KVG die notwendigen regelmäßigen Investitionen nicht leisten. Diese sind Voraussetzung, um Kunden auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige, persönliche und individuelle Betreuung zu bieten.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion