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Robert Halver zur Globalisierung Pleiten, Pech und Pannen

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Neben dem Ende der Happy Hour des Freihandels wird die deutsche Vorzeigebranche Automobil auch noch von einem gewaltigen Technologiewandel hin zum E-Motor gebeutelt. Dort haben andere einen Vorsprung, den wir jahrzehntelang beim Verbrennungsmotor besaßen, dem aber jetzt der Sprit ausgeht. Und nicht zuletzt wird „Made in Germany“, das Markenzeichen für weltweit großartige Ingenieurskunst, von China auf allen Ebenen erfolgreich angegriffen.

Tatsächlich hat keine andere Industrienation mehr zu verlieren als Deutschland. Erster Frust auf dem Arbeitsmarkt und bei der Konsumlust ist unübersehbar.

Mit weichgespülter Politik entfernt man keine hartnäckigen Wirtschafts-Flecken

Dieser deutschen Malaise muss man ja nicht tatenlos zusehen. Mit Steuersenkungen, Energiesicherheit, Infrastrukturausbau, dem Zulassen einer neuen unbürokratischen Gründerzeitstimmung und Bildung, Bildung, Bildung kann man kraftvoll dagegenhalten.

Könnte man, doch die Macher und Pragmatiker, die sich nicht zu fein sind, die Finger schmutzig zu machen und auch unpopuläre Maßnahmen zur Standortverbesserung zu ergreifen, sind mittlerweile sehr rar gesät, unerwünscht oder werden erst gar nicht gewählt. Heutzutage hat porentief reine, politische Korrektheit die Oberhand gewonnen. Wer Reformen fordert oder auch nur unangenehme Wahrheiten ausspricht, der wird gegeißelt, dem ist ein medialer Shitstorm der unzähligen Empörungsbeauftragten sicher.

Lieber verlangt man mit braver Gesinnung, Deutschland einen Tag lang wirtschaftlich komplett lahmzulegen, statt fair und kontrovers, vor allem aber ideologiebefreit zu diskutieren, wie man die friedliche Koexistenz von Ökonomie und Ökologie hinbekommt. Und bei den jede Woche neu geforderten sozialromantischen Wohltaten weiß man nicht, wie man diese abseits von Enteignung und Steuererhöhungen finanzieren soll.

Wenn das klassische deutsche Geschäftsmodell lahmt, ist Innovationsalarm keine Lösung

In diesem Zusammenhang wird auch Digitalisierung bei uns fast schon wie eine gefährliche Krankheit behandelt. Wie früher beim Weberaufstand heute Maschinenstürmerei zu predigen, um soziale Besitzstandswahrung gegen die nächste industrielle Revolution zu verteidigen, ist ein aussichtsloser Kampf. Und an ausländischen Tech-Unternehmen mit Digitalsteuern wie in Frankreich gemäß dem Motto „Macht kaputt, was Euch kaputt macht“ sein Mütchen zu kühlen, ist ebenso nur ein kurzer wahlpopulistischer Triumph.

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