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Schattenseite der Künstlichen Intelligenz Europa wird abgehängt und verliert Millionen Jobs

Karsten Müller ist Geschäftsführer bei Chainberry Asset Management
Karsten Müller ist Geschäftsführer bei Chainberry Asset Management | Foto: Chainberry AM

Die Explosion der Rechenleistung macht Anwendungen möglich, an die vor Jahren nicht zu denken war. Dies ist die Hardware-Grundlage der jüngsten Entwicklungssprünge bei künstlichen Intelligenzen. Wichtiger ist aber noch ein zweiter Aspekt: Daten sind der Rohstoff für künstliche Intelligenz. Auch wenn viele Menschen das Gefühl haben, in Daten zu ertrinken – stehen uns tatsächlich Daten im Überfluss zur Verfügung? Der Eindruck täuscht. Je komplexer der durch eine KI-Instanz zu beurteilende Sachverhalt ist, je höher die Zahl der Einflussfaktoren ist, desto größer ist auch der Datenbedarf, der exponentiell zunimmt. Für viele Bereiche reicht die verfügbare Datenmenge heute noch nicht aus. Dabei sind viele Daten grundsätzlich vorhanden, allerdings für KIs nicht zugänglich.

Ein Beispiel: Jedes Einkaufszentrum ist mit einigen hundert Sensoren ausgestattet. Sensoren, die automatisch die Türen öffnen, Licht, Temperatur oder Rauchentwicklung messen. Aus solchen Daten könnten KIs vielfältige Rückschlüsse ziehen: Sie könnten in Kombination mit anderen Datenquellen außerhalb des Einkaufszentrums treffsichere Annahmen über Kaufverhalten, Wetterentwicklung oder Verkehrsbewegungen machen. Auf Basis solcher Prognosen ließe sich dann automatisiert in den Verkehrsfluss, die Parkraumsteuerung oder die Lieferlogistik der Händler eingreifen. Doch in der Realität sind die erzeugten Daten fast immer Momentaufnahmen. Sie werden selten aufgezeichnet, geschweige denn im Hause verarbeitet oder gar weitergegeben. Externe Partner oder Unternehmen, die zum Beispiel mittels KI versuchen, ihre Logistik-Flotte feinzusteuern, oder die auf exakte, lokale Wetterprognosen angewiesen sind, um zum Beispiel den Winterwetter-Einsatz zu koordinieren, haben keinen Datenzugang. KI wird ausgebremst.

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Das Hauptproblem ist also, dass die Daten zwar grundsätzlich vorhanden sind, aber den einzelnen KI-Instanzen nicht zugänglich gemacht werden. Viele hundert Milliarden Datenquellen befinden sich in den Händen von Personen oder Institutionen, die sie selbst nicht weiterverarbeiten und auch keine Veranlassung sehen, diese Daten Dritten zur Verfügung zu stellen. Auf der anderen Seite stehen die Inhaber einer rasant wachsenden Anzahl von KI-Instanzen, welche einen enormen Datenbedarf haben. Beide Lager finden nicht zueinander. Der Show-Stopper für KI.

Und genau hier greift die Blockchain-Technologie ein: Es entstehen Blockchain-basierte Plattformen, die als Bindeglied zwischen den Inhabern der Datenquellen und den Betreibern der KIs fungieren und den Austausch unter marktwirtschaftlichen Prinzipien organisieren. Auf den Plattformen können Milliarden Mikro-Verträge zwischen Datenquellen und KI-Instanzen automatisiert und sicher abgeschlossen werden. So entstehen wirtschaftliche Anreize für Datenquellen-Besitzer, sich ohne Aufwand und ohne Angst vor Missbrauch anzuschließen. Durch die Hochzeit von KI und Blockchain wird die Datenverfügbarkeit um ein Vielfaches erhöht. Blockchain ist der Turbo für KI.

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