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Schnäppchen-Paradies Was aktuell für japanische Aktien spricht

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Die schlechte Stimmung erreichte auch die Investoren. „2018 floss eine Rekordsumme an ausländischen Kapitalströmen aus dem japanischen Aktienmarkt“, so Joel Le Saux, Japan-Fondsmanager bei Syz Asset Management. Aber nicht zuletzt deshalb ist Tokios Börse jetzt so interessant. Dort lässt es sich so günstig einkaufen wie lange nicht mehr. Und auch im Vergleich zu den anderen großen Märkten USA und Europa gibt es in Japan Unternehmensanteile im Sonderangebot.

„Der japanische Aktienindex Topix weist auf Zwölf-Monats-Sicht ein geschätztes Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12 auf. Dieser Wert liegt am unteren Ende der Spanne nach der globalen Finanzkrise von 2008“, sagt Christophe Braun. Für den Investmentspezialisten der Capital Group ist die günstige Bewertung jedoch nur ein Argument von mehreren, das für ein Investment in japanische Aktien spricht. „Viele Unternehmen sind zunehmend profitabel, hauptsächlich aufgrund des strukturellen Wandels“, so Braun. Infolge waren die Gewinnmargen 2018 auf dem höchsten Stand seit mehreren Jahrzehnten. Zudem sieht er deutliche Fortschritte in der Corporate Governance. Diese wurde in Japan, dessen Unternehmenslandschaft schon lange von großen Konglomeraten wie Mitsubishi oder Mitsui geprägt ist, bis vor Kurzem noch sträflich vernachlässigt. 2015 führte Abe neue Standards er Unternehmensführung ein, die so langsam Anwendung finden und auch internationalen Investoren deutlich mehr zusagen als die Zustände zuvor.

                                       Quelle: JP Morgan Asset Management, Guide to Markets Europe, Stand: 31. März 2019

Selbst bei der Entwicklung der Inflation ist Braun zuversichtlich. Die Teuerung ist im Herbst 2018 wieder unter die Ein-Prozent-Marke gerutscht, darüber hatte sie sich aber ohnehin nicht lange gehalten. Da der Arbeitsmarkt leer gefegt ist, rechnet Braun jedoch mit zunehmendem Lohndruck, der schließlich die Inflation antreiben sollte. Ein weiteres Argument für japanische Aktien ist die Währung. Der Yen zählt zu den defensiven Devisen und wird gern in Krisenzeiten als sicherer Hafen angesteuert. Japanische Aktien weisen daher relativ geringe Korrelation zu anderen Aktienmärkten auf, beispielsweise korrelieren sie nach Berechnungen von Syz AM geringer mit Europas Märkten als Schwellenländeraktien. Fondsmanager Le Saux: „Die Tokioter Börse Kabutocho stellt eine gute Diversifizierungsquelle dar, mit der Anleger potenziellen Risiken in Europa begegnen können, etwa dem Brexit oder den politischen Unsicherheiten in Italien und Frankreich.“

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