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Positiver Ausblick Schwellenländer: Kurzfristige Herausforderungen, langfristiges Potenzial

Von Aktualisiert am in Aktiver Ansatz aus ÜberzeugungLesedauer: 4 Minuten
Seilbahn in Rio de Janeiro
Seilbahn in Rio de Janeiro: Trotz eines konjunkturell schwierigen Jahres 2021 gibt es Grund zu Optimismus für die weitere Entwicklung am brasilianischen Aktienmarkt. | Foto: Imago Images / blickwinkel
Dara White

Seit dem vierten Quartal vergangenen Jahres sind die Schwankungen bei Schwellenländeraktien groß. Das spiegelt sich auch in der Wertentwicklung unseres Threadneedle (Lux) Global Emerging Market Equities (ISIN: LU1868837995) wider.

Gleichzeitig haben wir zuletzt eine signifikante Rotation weg vom Wachstums- hin zu Value-Werten gesehen. Angesichts unseres Schwerpunkts auf qualitätsstarken Growth-Aktien stellt das eine Belastung für unser Portfolio dar. Was uns aber positiv stimmt: Wir haben in der Vergangenheit bereits ähnliche Situationen erlebt – und die Konzentration auf unseren Anlageprozess war immer der Schlüssel zu unserem langfristigen Erfolg.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Blicken wir zurück: Ende 2016 wurde Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt. In der zweiten Jahreshälfte 2018 verschärfte sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Auch damals überschatteten Konjunktursorgen die überzeugenden Fundamentaldaten vieler Unternehmen aus den Schwellenländern – und es kam zu einer ähnlichen Rotation von Growth zu Value.

Diese Ereignisse wirkten sich ebenfalls negativ auf die Wertentwicklung unseres Threadneedle (Lux) Global Emerging Market Equities aus. Wir konzentrierten uns aber weiterhin auf Qualität und angemessene Bewertungen und waren dadurch für die Markterholung und die anschließenden Outperformance-Phasen in den Jahren 2017 und 2019 ideal positioniert. Das zeigt: unser Ansatz funktioniert. Außerdem ist zu erwähnen, dass sich die Strategie im Umfeld weniger ausgeprägter Sektorrotationen stärker entwickelt hat als der breite Markt.

Fundamentaldaten derzeit weniger im Fokus

Wie 2016 und 2018 drängen aktuell Unsicherheiten bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung die Fundamentaldaten der Schwellenländerunternehmen in den Hintergrund. Die Liste der Herausforderungen ist lang. Auf ihr stehen die regulatorischen Verschärfungen in China, die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die brasilianische Konjunktur, die Inflation, die Straffung der Geldpolitik und zuletzt die russische Invasion in der Ukraine.

Für uns als fundamentale Bottom-up-Investoren ist das ein komplexes Umfeld. Wir bleiben aber bei unserer Ansicht, dass langfristig die Erträge der Unternehmen die Aktienmärkte antreiben. Während die makroökonomische Volatilität kurzfristig anhalten kann, wird sich die Konzentration auf die Fundamentaldaten letztendlich auszahlen.

Reaktionen auf chinesische Regulierung übertrieben

Mit Blick auf die Regulierung in China hatten wir den Eindruck, dass der Markt überreagiert hat. Tatsächlich lesen sich viele Ankündigungen wie die Wunschlisten von Regierungen in den entwickelten Volkswirtschaften. Dazu gehören neue Kartellvorschriften oder die Eindämmung monopolistischen Verhaltens und der Nutzung von Verbraucherdaten durch große Technologieunternehmen. Wir sind der Meinung, dass wir die erste Etappe der Regulierung hinter uns haben und nun in die Phase kommen, in der die neuen Vorschriften angewendet werden. In dieser werden die Marktschwankungen wahrscheinlich geringer ausfallen.

Im chinesischen Immobiliensektor sehen wir Anzeichen für eine Lockerung der Restriktionen. Hypotheken werden beispielsweise wieder leichter verfügbar. Da 2022 in China ein Wahljahr ist, erwarten wir außerdem eine moderate geld- und fiskalpolitische Lockerung. Eine Belastung der Wirtschaft stellt aus unserer Sicht die Null-Covid-Politik des Landes dar. Hier beobachten wir die weitere Entwicklung genau.

Optimismus für Brasilien, schwarzer Schwan Russland

Für die brasilianische Wirtschaft war das Jahr 2021 schwierig. Sorgen bezüglich der fiskalischen Situation sowie hinsichtlich Inflation und Zinsen haben die Stimmung belastet. Obwohl wir vorsichtig bleiben: Langfristig sind wir weiterhin optimistisch für Brasilien und sehen dort neue interessante Unternehmen und Geschäftsmodelle.

Der russische Einmarsch in die Ukraine war sicherlich ein schwarzer Schwan. Zu Beginn des Jahres 2022 waren wir von einer wahrscheinlichen Annexion der Ostukraine und möglichen Sanktionen ausgegangen. Aus diesem Grund haben wir im Januar unser Engagement bei der Sberbank aufgegeben. Dass Risiko einer russischen Invasion hatte wir zwar auf dem Zettel – aber nicht erwartet, dass es dazu kommen würde.

In der Folge begannen wir damit, uns von allen Russland-Engagements zu trennen. Zumindest so gut wie möglich, da wir mit Liquiditätsengpässen und Marktbeschränkungen zu kämpfen hatten. Glücklicherweise war unser verbleibendes Engagement gering und wurde anschließend abgeschrieben – weniger als 40 Basispunkte.

Fokus auf Fundamentaldaten und Bewertungen

Es liegt auf der Hand, dass die makroökonomischen Entwicklungen die Aktienmärkte der Schwellenländer kurzfristig belasten und zu einer schwachen Performance geführt haben. Wir aber halten an unserer Strategie fest und konzentrieren uns wie bereits erwähnt weiterhin auf die Fundamentaldaten und Bewertungen.

Im aktuellen inflationären Umfeld erhöhen wir unser Engagement in Unternehmen aus dem Finanz- und Rohstoffsektor. Gleichzeitig konzentrieren wir uns weiterhin auf strukturelle Wachstumschancen und setzen auf ein Barbell-Portfolio, um vom aktuellen Umfeld zu profitieren.

Wir waren schon einmal in einer Situation wie jetzt. Und auch wenn es im Auge des Sturms eine Herausforderung sein kann: Wir sind unserer Philosophie und unserem Anlageprozess treu geblieben – und das hat sich in ähnlich volatilen Zeiten letztlich ausgezahlt.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.
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