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Emerging Markets unter Druck Indien setzt sich von den Schwellenländern ab

Brückenbau im Südosten Indiens
Brückenbau im Südosten Indiens: Die Industrieproduktion des Landes legte zuletzt mit der höchsten Wachstumsrate seit mehr als einem Jahr zu. | Foto: Imago Images / imagebroker

Drei Themen haben die Schwellenländer-Analysten von Franklin Templeton derzeit besonders im Blick:

  1. Wie wirkt sich der Nahostkonflikt auf die Rohstoffpreise aus? Bei den Ölpreisen gleicht die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums die Auswirkungen der Eskalation des Nahostkonflikts aus. Die Preise für Rohöl der Sorte West Texas Intermediate stiegen im dritten Quartal, schwächten sich jedoch im Oktober ab. Die Preise für verflüssigtes Erdgas für Südkorea und Japan stiegen im Oktober aufgrund von Befürchtungen über mögliche Unterbrechungen der Gaslieferungen aus dem Nahen Osten. Die kurzfristigen Auswirkungen von Lieferunterbrechungen dürften jedoch dank der soliden europäischen Erdgasvorräte, die laut Bloomberg zu 87 Prozent ausgelastet sind, beherrschbar sein.
  2. US-Beschränkungen für Chinas technologische Entwicklung: Die US-Regierung hat kürzlich eine Verschärfung ihrer Beschränkungen für Direktinvestitionen in Produkte ausländischer Unternehmen angekündigt. Diese Bestimmungen verbieten es Unternehmen, fortschrittliche Computerchips nach China zu verkaufen. Die verschärften Exportbeschränkungen gelten für eine Reihe von Chips, die auf US-Technologie basieren. So wurde das Verbot der Lieferung von Lithografiemaschinen zur Herstellung von Halbleitern auf fortgeschrittene Chips ausgeweitet, einschließlich solcher, die für künstliche Intelligenz verwendet werden. Wir beobachten die Auswirkungen auf chinesische Technologieunternehmen, die derweil selbstständig die Chipentwicklung immer weiter vorantreiben.
  3. Singles Day in China: Der 11. November ist in Asien als Singles Day bekannt und gilt als das größte Shopping-Event der Welt. 2009 von Chinas führendem E-Commerce-Unternehmen ins Leben gerufen, könnten die Verkäufe im Jahr 2023 den Berechnungen von Franklin Templeton zufolge die Marke von 1 Billion Yuan, umgerechnet 137 Milliarden US-Dollar, überschreiten. Beim diesjährigen Event mussten sich die Unternehmen an die gewandelten Anforderungen der Verbraucher anpassen: Im Vordergrund standen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sowie hochwertige Verbrauchererlebnisse.

Ausblick

Die Sorgen vor anhaltend höheren Zinsen belasten weiterhin die Märkte. Höhere Zinsen könnten zu geringerem Konsum führen, und das spiegelt sich in unserer Portfolioausrichtung wider. Wir stellen fest, dass sich die Verbraucher in mehreren Schwellenländern nach wie vor zurückhalten. Ein kürzlich geführtes Gespräch unseres Teams mit dem CEO eines in Indien ansässigen Unternehmens bestätigt diese Einschätzung. Er berichtete, dass die Menschen zwar weniger für Kleidung ausgeben würden, aber der Verkauf von Luxusfahrzeugen weiterhin robust sei. Insgesamt gibt es Anzeichen für eine optimistische Sicht auf die konjunkturelle Entwicklung Indiens. Die bevorstehenden Wahlen könnten die staatlichen Ausgaben steigern, weil sich der Premierminister eine gute Stimmung unter der Bevölkerung sichern will. Trotz schwächer als erwarteter Trends beim Binnenkonsum macht sich unser Anlageansatz neue Chancen zunutze. Wir kombinieren einen langfristigen Fokus mit einem tiefen Verständnis von Unternehmen und Sektoren. Unser langfristiger Anlageansatz ist auf Einzelaktien ausgerichtet und zieht deren jeweilige Bewertungen ins Kalkül, was insbesondere in Zeiten der Unsicherheit wie heute wichtig ist. Uns hilft unsere Präsenz vor Ort, um bei unseren Investitionen kluge Entscheidungen zu treffen.

 

Was wir auf den Aktienmärkten jüngst beobachtet haben

Schwellenländer-Aktien fielen im Verlauf des Oktobers und schnitten insgesamt schlechter ab als ihre Pendants in den entwickelten Märkten. Der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen hatte nur begrenzte Auswirkungen auf die Aktienmärkte; vielmehr belasteten höhere Renditen der US-Schatzanleihen die Stimmung. Zum Vergleich: Im Laufe des Monats sank der MSCI Emerging Markets Index um 3,88 Prozent, während der MSCI World Index um 2,88 Prozent zurückging.

Die Aktienmärkte in den aufstrebenden Ländern Asiens verzeichneten Rückgänge. Die USA verschärften die Kontrollen für Technologieexporte nach China. Die Maßnahmen intensivierten die bereits bestehenden Probleme, mit denen die zweitgrößte Volkswirtschaft konfrontiert ist, vor allem im Immobilienmarkt. Es gab jedoch auch einige Lichtblicke im Land: So fielen die makroökonomischen Daten Chinas weiterhin besser als erwartet aus. Der Aktienmarkt stabilisierte sich, nachdem der chinesische Staatsfonds CIC heimische börsengehandelte Fonds sowie Aktien einiger Banken kaufte. Das trug dazu bei, etwas Vertrauen in den Aktienmarkt zu bringen.

Indien setzte seine Fortschritte im Aufbau makroökonomischer Grundlagen fort. Die Verbraucherpreisinflation ging erneut zurück, während die Industrieproduktion mit der höchsten Wachstumsrate seit mehr als einem Jahr wuchs. Eine gemischte Bilanz von Unternehmensgewinnen erwies sich unterdessen als Belastung für indische Aktien.

In Südkorea stieg die Industrieproduktion auf den höchsten Stand seit zwei Jahren. Besonders stark zeigte sich die Chipproduktion, was auf eine mögliche Erholung in der Halbleiterindustrie hindeutet.

Die Märkte in den aufstrebenden Volkswirtschaften von Europa, des Nahen Ostens und Afrikas verzeichneten im Oktober ebenfalls Verluste. Die Aktien der Region Naher Osten standen aufgrund des Israel-Hamas-Konflikts und der Sorge, dass sich ein Flächenbrand in der Region ausbreiten könnte, unter Druck. Für positive Nachrichten sorgten hingegen polnische Aktien, da die Oppositionsparteien Polens die Mehrheit der Sitze bei den Parlamentswahlen gewinnen konnten. Das weckte Hoffnungen auf Fortschritte in den Beziehungen des Landes zur Europäischen Union.

Auch in Lateinamerika verzeichneten Aktien Verluste. Der staatliche brasilianische Ölkonzern Petrobras hat viel Kapital zurückgestellt, wodurch der Aktienkurs unter Druck geriet; Befürchtungen kamen auf, dass die Mittel für umfangreiche Investitionen statt für Dividendenzahlungen verwendet werden könnten. Die Aufhebung von Steuervorteilen für Investitionen in geschlossene Fonds und ein Anstieg der Inflation beeinflussten darüber hinaus den brasilianischen Aktienmarkt insgesamt. In Mexiko fielen die Aktien nach einer überraschenden Ankündigung zur Erhöhung der Tarife privater Flughafenbetreiber – was Sorgen hinsichtlich unerwarteter Veränderungen in anderen Sektoren aufkommen ließ.

 

Dies ist eine Marketingmitteilung. Bitte lesen Sie vor jeder abschließenden Anlageentscheidung den Verkaufsprospekt des OGAW und das Basisinformationsblatt (BiB).

Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, ein Verlust des Anlagekapitals ist möglich. Der Wert von Anlagen kann fallen oder steigen, und Anleger erhalten möglicherweise nicht den vollen Anlagebetrag zurück. Anleihenkurse entwickeln sich im Allgemeinen gegenläufig zu den Zinsen. Wenn sich also die Anleihenkurse in einem Investmentportfolio den steigenden Zinsen anpassen, kann der Wert des Portfolios sinken. Veränderungen der Bonitätsbewertung einer Anleihe oder der Bonitätsbewertung oder Finanzkraft des Emittenten, Versicherers oder Garantiegebers der Anleihe können sich auf deren Wert auswirken.

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