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Tech-Unternehmen Zieht eine neue Technologieblase auf?

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Könnte sich die Blase am Neuen Markt aus dem Jahr 2000 wiederholen?

Die Manager der Technologiefonds geben sich optimistisch. AGI-Fondsmanager Sebastian Thomas sieht die heutigen Technologieunternehmen anders aufgestellt als die IT-Unternehmen am Ende des letzten Jahrtausends. Heute seien die Wachstumsraten niedriger, bei gleichzeitig höherer Profitabilität. Unternehmen gingen kontrollierter und disziplinierter mit ihren Finanzen um.

Große Unternehmen schütteten heute Dividenden aus und kauften Aktien zurück. Das sei zu den überhitzten Zeiten des Neuen Marktes verpönt gewesen, sieht Thomas einen großen Kontrast zur Situation um die Jahrtausendwende. Daneben reduzierten Unternehmen Vergütungsbestandteile, die rein auf dem Aktienkurs basierten – und damit falsche Wachstumsanreize setzten.  

Zudem konsolidiere sich der heutige Tech-Markt durch Umstrukturierung von Firmen mittels Übernahmen und Beteiligungen.

Frederic FayolleAuch Frederic Fayolle von der Deutschen AWM sieht Tech-Firmen heute deutlich besser aufgestellt als die Unternehmen zu Zeiten des Neuen Markts. Verglichen mit anderen Sektoren wirtschafteten sie profitabel, generierten einen soliden Cash-Flow und hätten starke Bilanzen vorzuweisen. Außerdem schütteten sie immer höhere Dividenden aus. Lediglich im Bereich Internet richteten sich die meisten Firmen vor allem auf aggressives Wachstum aus.

Durch hohe Cash-Reserven, die viele Firmen vorhielten, sieht Fayolle den Sektor jedoch insgesamt gut vorbereitet auch auf einen Zinsanstieg in den USA.

Deka-Tech-Experte Bernd Köcher hält den Technologiesektor für noch lange nicht überbewertet. Große US-Firmen wiesen ein Kurs-Gewinn-Verhältnis auf, das in seiner Höhe an den Gesamtmarkt angepasst sei. Auch Köcher hebt die überdurchschnittlich hohen Ausschüttungen an Aktionäre sowie Einsparungen aus Aktienrückkäufen als Zeichen für solides Wirtschaften bei Tech-Unternehmen hervor.

Der gesamte Markt sei momentan auch nicht so auf einen einzigen Sektor konzentriert wie es in den 90er-Jahren der Fall gewesen sei: Derzeit entfielen lediglich rund 22 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung von US-Unternehmen auf den Technologie-Sektor. Im Jahr 2000 seien es immerhin 38 Prozent gewesen.

Die Euphorie um Tech-Werte erklärt sich Köcher mit der Faszination, die Innovationen aus dem Bereich ausübten. Viele neue Produkte und Dienstleistungen seien spannend und unterhaltsam. Die Euphorie, die sie hervorriefen, liege schon in der Natur der Sache.

Fazit aller drei Fondsmanager: Im Tech-Sektor derzeit alles im grünen Bereich.

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