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Tiberius-Kommentar 1: Lügen die Renten- oder die Aktienmärkte?

in FondsLesedauer: 4 Minuten
Markus Mezger, Gründungsgesellschafter und Investmentchef <br> von Tiberius.
Markus Mezger, Gründungsgesellschafter und Investmentchef
von Tiberius.
Die Aktienmärkte haben seit Oktober 2011 sehr stark auf die Aufhellung der internationalen Konjunkturperspektiven reagiert. Der amerikanische Leitindex S&P 500 bildete im Oktober 2011 einen Boden aus und notiert aktuell in unmittelbarer Nähe der Hochpunkte des Jahres 2011, die die amerikanische Technologiebörse Nasdaq bereits seit einigen Wochen überwunden hat.

Die europäischen und asiatischen Aktienmärkte folgten dem S&P 500 mit kurzer zeitlicher Verzögerung. Lediglich die von Sparprogrammen und Rezession geplagten Aktienmärkte, z.B. der spanische IBEX, hinken noch hinterher.

Die positiveren Konjunkturdaten und das verbesserte Aktienumfeld sind aber an den Rentenmärkten noch nicht angekommen. Die sicheren Häfen – amerikanische Treasuries und deutsche Bundesanleihen – notieren immer noch auf Rezessionsniveau. Die Käufer deutscher Bundesanleihen verdrängen derzeit drei hochgradig negative Marktfaktoren.

Erstens befinden sich die Inflationsraten für einen frühen Konjunkturaufschwung noch auf hohem Niveau. Ein deutlicher Rückgang ist angesichts der wiederauflebenden Konjunktur und anziehender Rohstoffpreise nicht absehbar. Den resultierenden negativen Realzins bei 10-jährigen Bundesanleihen stufen wir als eine starke Marktverwerfung ein.

Zweitens ist die Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen Bundesanleihen und Eurozentralbankgeld nicht angemessen. Bei einer anziehenden Konjunktur hat die Zinsdifferenz historisch 2% betragen, in starken Boomphasen unmittelbar vor einer geldpolitischen Straffung kann durchaus auch eine Zinsdifferenz von drei vollen Prozentpunkten erreicht werden.

Und drittens droht dem Bund ein Repricing, sobald sich die Perzeption ändert, Deutschland könne für die Probleme der Eurozone geradestehen. Die politische Situation und die Haushaltsführung in Deutschland sind keineswegs so vorbildlich, wie es internationale Anleger mit ihrem Schwarz-Weiß-Denken über Europa gerne annehmen.
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