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Tim Albrecht DeAM-Manager über Dax: "Die Gewinnentwicklung rechtfertigt Rekordhochs"

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War es ein Fehler, den DWS Aktien Strategie Deutschland relativ lange offen zu halten, um dann in einen Hard-Close überzugehen?

Wir hatten ein fantastisches Jahr 2015, und in einem relativ kurzen Zeitfenster floss sehr viel Geld in den Fonds, der dann seine Kapazitätsgrenze erreicht hat. Sie haben recht, man hätte vorher darüber nachdenken können. Zum Beispiel hat uns im Verkaufsprospekt ein Passus gefehlt. Etwa eine Limitierung der Auftragsgröße oder eine Offenhaltung des Fonds für Kleinanleger und Sparpläne. Das haben wir jetzt geändert.

Warum haben Sie so starke Konzepte für deutsche Aktien, weniger jedoch für europäische oder sogar globale Aktien?

Natürlich haben wir auch hervorragende Konzepte für europäische oder globale Aktien. Sie sprechen ja aber gerade meine Portfolios an – da sind wir ja stark in der Beimischung von Nebenwerten. Wir haben ein großes Team mit sieben Kollegen, die mich unterstützen. Deutschland ist unser Heimatmarkt, es ist unsere Heimatsprache, wir kennen die Unternehmen und sind gut vernetzt. Das auf andere Regionen zu übertragen ist nicht ganz einfach. Wie gut kenne ich mich mit französischen Nebenwerten aus? Wie ist es mit Portugal, Norwegen? Das ist der entscheidende Punkt. Und von global möchte ich gar nicht reden. Das ist dann nochmal eine ganz andere Herausforderung.

Haben Sie noch Kontakt zu Ihrem ehemaligen Kollegen Henning Gebhardt?

Klar. Wir sind ja befreundet.

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Spielen Sie auch Golf?

Nein, noch nicht. Ich habe immer zu Henning gesagt, wenn es mit dem Fußball bei mir nicht mehr klappt, dann wechsele ich auch zu ihm auf den Golfplatz.

Hat er mit seinem neuen Deutschland-Fonds von Berenberg, der ja durchaus eine Konkurrenz zum DWS Aktien Strategie Deutschland ist, einen gewissen Vorteil? Er kann quasi von der grünen Wiese aus loslegen.

Ich glaube, beide Seiten haben ihre Vorteile. Bei uns seien hier nur die Stichworte Vertrieb, großes Aktienteam und der Zugriff auf die einzelnen Unternehmen genannt. In manchen Presseartikeln war schon von knallharter Konkurrenz unter ehemaligen Kollegen zu lesen – so verbissen sollte man es nicht sehen. Im Grunde ist diese Entwicklung ein weiteres gutes Argument für aktives Fondsmanagement.

Dürfen Sie selber deutsche Aktien kaufen?

Ja. Wir haben allerdings sehr strenge Regelungen, was Haltefristen und Beschränkungen betrifft. In meinem Portfolio habe ich rund 25 Aktien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, da gibt es ein, zwei Veränderungen pro Jahr. Ein Großteil meiner Ersparnisse liegt aber im eigenen Fonds.

Haben die Kinder einen Sparplan beim Vater?

Natürlich.

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